Muttenz und Kanton einigen sich bezüglich Sanierung der Deponie Feldreben
©Bild: via BAFU © Hochbauamt BL
Schadstoffe
Baselland

Muttenz und Kanton einigen sich bezüglich Sanierung der Deponie Feldreben

25.08.2023 16:20 - update 25.08.2023 16:26
Ariela Dürrenberger

Ariela Dürrenberger

Seit 2016 will der Kanton Baselland die Deponie Feldreben sanieren. Muttenz wehrte sich – jetzt ist der Gemeinderat aber damit einverstanden. Als nächstes entscheidet die Bevölkerung.

Es geht vorwärts mit den Schadstoffbekämpfungs- und Sanierungsplänen um die Deponie Feldreben in Muttenz. Seit 1998 ist klar, dass die Deponie ihren Untergrund von Schadstoffen befreien muss.

Das Grundwasser im Abstrombereich der Deponie sei mit chlorierten Kohlenwasserstoffen verunreinigt. Die Verunreinigung überschreite die nationalen Grenzwerte um das Zehnfache. So beschreibt das Bundesamt für Umwelt die Ausgangslage der Deponie im Baselbiet.

Kanton spricht von einem «Meilenstein»

Jetzt kommt Bewegung in die Sanierungspläne für die Deponie: Drei Kooperationsvereinbarungen waren nötig, bis der Muttenzer Gemeinderat mit den Plänen des Kantons und der Industriegruppe (Novartis, BASF & Syngenta) einverstanden war.

Wie die Muttenzer Gemeinderätin Doris Rutishauser, Departementsvorsteherin für Umwelt und Sicherheit, gegenüber Baseljetzt sagt, waren die Sanierungspläne zunächst zu vage. Es gab aus Gemeindesicht zu viele Befürchtungen:

  1. Muttenz musste befürchten, dass nach einer Grundwasserbehandlung ein effektiver Aushub hinausgezögert werden könnte, obwohl ein zeitnaher Aushub nötig sei.
  2. Ein Kritikpunkt war, dass der Kanton das überbaute Gebiet um die Deponie nicht rückbauen wollte. Inzwischen sind die Liegenschaften aber abgeschrieben und werden zurückgebaut.
  3. In der Planung war bisher die Rede von lediglich neun Schadstoffen, die entfernt werden müssten. Muttenz bestand darauf, dass auch potenzielle weitere Schadstoffe entfernt werden müssten – sollten diese entdeckt werden.
  4. Eine genaue Kostenaufteilung war nötig und wurde vereinbart. Allen beteiligten Parteien wurde ein prozentualer Anteil der Kosten zugeteilt. Allerdings nur bis zu einem definierten Kostendach. Wären die Kosten darüber hinaus gegangen, wäre nicht klar gewesen, wer den Mehraufwand bezahlen musste. In der neuen Vereinbarung gibt es eine Kostenschwelle. Unter dieser Kostenschwelle gilt ein Kostenteiler, bei welchem alle Parteien ihren Anteil zur Sanierung leisten. Darüber gilt ein anderer Kostenteiler.

Kosten von 282 Millionen Franken

Der Kanton Baselland schreibt in einer Mitteilung, dass sich die Sanierungskosten auf rund 282 Millionen Franken belaufen werden. 112,8 Millionen Franken davon übernehme der Bund, er bezieht die Gelder aus dem VASA Altlasten-Fonds.

Somit bleiben 169,2 Millionen Franken übrig. Davon bezahlen Novartis, BASF & Syngenta 94,3 Millionen (55,7 Prozent). Der Kanton Basellandschaft übernimmt rund 40 Prozent der Kosten und zahlt 66,7 Millionen Franken. Der Kanton Basel-Stadt beteiligt sich mit 7 Millionen Franken (4.2 Prozent) und die Gemeinde Muttenz bezahlt 1,7 Millionen Franken und übernimmt somit knapp ein Prozent der Kosten.

Der Kanton rechnet mit einer Kostenunsicherheit von plusminus 30 Prozent. Nicht zuletzt, weil die Kostenentwicklung bis zur Umsetzung schwer abschätzbar sei. In einem nächsten Schritt entscheidet die Muttenzer Bevölkerung am 27. September, ob sie mit dem Gemeinderat mitzieht und den Sanierungsplänen zustimmt.

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