Nach 33 Jahren – Bruno Mansers Mitstreiter aus dem Regenwald sind wieder da
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Basel-Stadt

Nach 33 Jahren – Bruno Mansers Mitstreiter aus dem Regenwald sind wieder da

16.08.2023 05:02 - update 16.08.2023 09:02

Marko Lehtinen

Bruno Manser kämpfte einst an ihrer Seite gegen die Abholzung in Borneo. Nun kehrten Mutang Tuo, Unga Paren und Mutang Urut im Rahmen des Regenwald-Tribunals nach Basel zurück.

Es sind 33 Jahre her, seit die drei Indigenen aus dem Regenwald von Borneo in Basel auf die Missstände in ihrer Heimat aufmerksam machten – gemeinsam mit dem Umweltaktivisten Bruno Manser. Am Dienstag waren Mutang Tuo, Unga Paren und Mutang Urut von dessen Fonds nun eingeladen, um am sogenanntem Regenwald-Tribunal über die aktuelle Situation im Regenwald von Sarawak zu berichten.

Und diese ist nicht besser als vor 33 Jahren – im Gegenteil. Unterdessen sind 95 Prozent des Regenwaldes abgeholzt, wie Mutang Tuo gegenüber Baseljetzt sagt. «Der Regenwald wird immer kleiner. Und für uns Penan wird es immer schwieriger zu überleben, weil es immer weniger Ressourcen und Nahrung gibt», so Tuo.

«Entschlossen, unseren Kampf zu Ende zu führen»

Die Lage sei prekär, und Bruno Manser kämpft ja nicht mehr an der Seite der Penan. Er ist seit dem Jahr 2000 verschollen. Dennoch wollen seine ehemaligen Weggefährten auf Borneo um ihren Lebensraum weiterkämpfen. «Wir haben jahrelang alle Mittel eingesetzt, aber es ist schwierig», sagt Unga Paren. «Wir sind trotz Rückschlägen und Verlusten entschlossener denn je, unseren Kampf zu Ende zu führen.»

Mutang Tuo und Unga Paren leben noch immer im Regenwald von Borneo. Mutang Urut hat dagegen aus Borneo fliehen müssen und lebt heute in Kanada. Auch er schätzt die Lage als sehr schwierig ein. Umsonst sei Bruno Mansers hoher Einsatz deswegen aber nicht gewesen. «Sein Vermächtnis ist der Fonds, und dieser unterstützt das Volk der Penan seit Jahren», erklärt Urut. «Es gibt auch Erfolgsmeldungen – kleine allerdings. Es sind kleine Schritte auf unserem Weg.»

Wenn Mutang Urut an seinen Mitstreiter aus Basel zurückdenkt, muss er schmunzeln. Manser sei eine ganz spezielle Persönlichkeit gewesen. «Man konnte Bruno in keine Schublade tun, denn er fiel aus dem Rahmen», erinnert sich der Penan. «Es gibt nicht viele Menschen wie er, und deshalb liebten wir ihn auch so sehr. Weil er einfach nicht normal war.»

Tribunal und Gerichtstermin

Nach dem Regenwald-Tribunal, dem «politischen Theater» vom Dienstag muss sich der Bruno Manser Fonds am Mittwoch vor dem Basler Zivilgericht verantworten. Es geht um eine seit fünf Jahren laufende Zivilklage von Jamilah Taib Murray und ihrer Immobiliengruppe wegen angeblicher Persönlichkeitsverletzung.

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