Das Corona Impfzentrum Basel-Stadt in der Messe schloss am Freitag nach über zwei Jahren seine Türen. Auch am letzten Tag liessen sich noch Menschen impfen. Für alle Beteiligten war es ein spezieller Tag.

Still und fast menschenleer ist es im riesigen kantonalen Impfzentrum in der Messe Basel. Wenig erinnert an die hektischen Pandemiezeiten, als hier pro Tag rund dreitausend Personen abgefertigt wurden. Auf den zahlreichen schwarzen Stühlen sitzen nur vereinzelt Menschen. Das Personal hat wenig zu tun.

Am Freitagmittag wurde hier zum letzten Mal eine Impfung gegen das Coronavirus verabreicht. Seit der Eröffnung am 28. Dezember 2020 wurde hier 400’000 Mal gepikst.

Auch am letzten Tag wird geimpft

Doch auch am letzten Tag gibt es noch Leute, die sich impfen lassen. Für Willi und Pia Suter ist es die insgesamt fünfte Impfung: «Wir reisen relativ viel und wir dachten einfach: Das ist eine Vorsorgemassnahme», sagt Pia Suter. Man wisse schliesslich auch nie, wie es weiter gehe, so Suter.

Das ältere Ehepaar hat die Gunst der Stunde genutzt und sich einen der letzten Termine im Zentrum geschnappt. Mit Nostalgie hat das aber nichts zu tun: «Nein, so ist es nicht. Also so eine Beziehung zum Impfzentrum haben wir nicht.»

Die Dankbarkeit überwiegt

Ein Kapitel zu Ende geht für Alexandra Rahmani. Die diplomierte Pflegefachfrau ist seit Tag 1 dabei, hat in der Messe unzählige Menschen geimpft. Ein letztes Mal nimmt sie am Freitag die lange Spritze aus der Verpackung. Ein letztes Mal impft sie. Ein letztes Mal unterschreibt sie den gelben Impfausweis. Der Abschied fällt Rahmani schwer: «Ich würde sagen, ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge hier raus.»

Natürlich sei sie froh, dass die Pandemie soweit zu Ende sei, sagt Rahmani: «Dass es aber hier zu Ende ist, finde ich für mich persönlich traurig. Ich war gerne hier, wir hatten ein tolles Team». Besonders geschätzt hat sie den Kontakt mit den Menschen: «Vor allem am Anfang gab es ganz viele Leute, die total dankbar waren und Freude hatten, dass wir diese Arbeit machen», so Rahmani.

Spezieller Tag für die Kantonsapothekerin

Auch für Esther Ammann, die Kantonsapothekerin vom Stadtkanton, ist es ein spezieller Tag. Sie hat die Impfkampagne geleitet, hat viel Zeit und Energie investiert: «Das Tollste war die Zusammenarbeit. Zu sehen, wie viel man in wirklich kurzer Zeit erreichen kann, wenn man zusammenarbeitet», so Ammann.

Zwar sei am Anfang der Impfstoff knapp gewesen, weshalb nicht alle Impfwilligen direkt geimpft werden konnten. Aus Sicht der Kantonsapothekerin gibt es aber nichts, was besser gemacht werden hätte können: «Wir ziehen eine sehr gute Bilanz», sagt Ammann. Der Kanton habe fast von Anfang an eine der höchsten Impfquoten in der Schweiz gehabt. Von alleine kam dies nicht: «Wir sind der Bevölkerung sehr dankbar, dass sie hier mitgemacht hat und sich impfen lassen hat», sagt Ammann. So habe man die Pandemie bewältigen können.

In der Messe ist fertig geimpft. Wer sich jetzt noch gegen das Coronavirus impfen möchte, kann dies weiterhin im Tropeninstitut, in Hausarztpraxen und in Apotheken tun.

Bevor in der Messe aber wieder so etwas wie Vorpandemie-Stimmung einkehrt, wird es noch einmal richtig laut. Am Freitagabend findet nämlich noch ein Abschiedsfest statt. Eingeladen sind jene, die in den letzten zwei Jahren den intensiven Impfbetrieb ermöglicht haben. Sie haben es sich verdient.