Kunstturner Jan Imhof lässt das «Hotel Mama» hinter sich
©Bild: Pascal Kamber
Neues Kapitel
Baselland

Kunstturner Jan Imhof lässt das «Hotel Mama» hinter sich

08.07.2023 18:23 - update 09.07.2023 08:05
Pascal Kamber

Pascal Kamber

Zügeltag statt Salto und Handstand: Der Maispracher Kunstturner Jan Imhof ist ins Nationale Sportzentrum nach Magglingen gezogen. Der Auszug aus dem Elternhaus hinterlässt beim Baselbieter gemischte Gefühle.

Seit diesem Jahr gehört Jan Imhof zur Schweizer Kunstturn-Nationalmannschaft der Männer. So richtig begonnen hat das nächste Kapitel in der Karriere des 19-jährigen Maisprachers aber erst jetzt. Imhof ist nämlich von seinem Elternhaus aus- und in sein Zimmer in Magglingen eingezogen. Beim Ort oberhalb des Bielersees befindet sich das Nationale Sportzentrum, und dort wird Imhof künftig trainieren.

Der Wegzug aus dem gewohnten Umfeld fällt dem Baselbieter jedoch nicht leicht. «Natürlich freue ich mich, dass ich nach Magglingen gehen kann», sagt Jan Imhof, «aber ich habe fast 15 Jahre lang im Nordwestschweizerischen Kunstturn- und Trampolinzentrum in Liestal trainiert. Dass diese Zeit jetzt zu Ende geht, spüre ich schon.»

Am meisten vermissen werde Imhof das feine Essen. Weil er aber jeweils an den Wochenenden ins Baselbiet zurückkehrt, muss Imhof nicht ganz auf die Kochkünste seiner Mutter verzichten.

Es wird ruhiger – oder nicht?

Claudia Imhof freut sich ebenfalls über den nächsten Karriereschritt ihres Sohnes. Für sie ändere sich durch den Wegzug nicht viel. Dabei ist vor kurzem auch Jans ältere Schwester in die eigenen vier Wände gezogen, womit nur noch eines der drei Kinder in Maisprach wohnt. «Wir sind alle berufstätig, deshalb hatten wir bis jetzt schon alle unseren eigenen Alltag», sagt Claudia Imhof. Es könne aber durchaus sein, dass es manchmal etwas zu ruhig werde. «Das lasse ich jetzt aber einfach auf mich zukommen», sagt sie.

Auf sich alleine gestellt ist Jan Imhof auch in Magglingen nicht. Seine Eltern werden ihn weiterhin tatkräftig unterstützen – zum Beispiel, was die Wäsche anbelangt. «Vorläufig mache ich das gerne, wenn er sie denn nach Hause bringt», gesteht Claudia Imhof. Jan habe zwar einmal angedeutet, diese Arbeit selbst zu erledigen, denn diese Möglichkeit gibt es in Magglingen. «Da bin ich offen. Ich hoffe aber, dass ich auch sonst noch in seinem Leben präsent sein darf – nicht nur bei der Wäsche», sagt sie schmunzelnd.

Vom Training profitieren

In den nächsten Tagen geht es für Jan Imhof darum, sich im neuen Umfeld in Ruhe einzuleben. Danach will er sich auf den Sport konzentrieren. Der Schweizer Mehrkampf-Meister bei den Junioren hofft, von den idealen Bedingungen in Magglingen optimal profitieren zu können. «Ich will mit den anderen Turnern auf einem besseren Niveau trainieren, dabei von ihnen lernen und einen grossen Schritt vorwärts machen», sagt er.

Als nächster «Höhepunkt» folgt für ihn im Oktober die Spitzensport-RS. Und auch abseits der Turnhalle spielen die Noten für Jan Imhof weiterhin eine Rolle. Ab kommenden Februar will der gelernte Polymechaniker die Berufsmaturität erlangen.

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