Nach Messer-Drohungen vor Migros in Laufen: Wann ist Zivilcourage sinnvoll?
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Sicherheit
Bezirk Laufen

Nach Messer-Drohungen vor Migros in Laufen: Wann ist Zivilcourage sinnvoll?

05.06.2024 11:59 - update 25.03.2025 15:28
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Am Samstag bedrohte eine Frau Mitarbeitende der Migros Laufen mit einem Messer. Einige Personen zeigten Zivilcourage und entschärften die Situation. Aber wie gefährlich ist ein Eingreifen in solchen Momenten?

Zivilcourage ist wichtig. Das sagt auch die Baselbieter Polizei. Noch wichtiger sei es jedoch, eine Gefahrensituation richtig einschätzen zu können. Wann es also sinnvoll ist, Zivilcourage zu zeigen, kann an keinen einheitlichen Regeln festgemacht werden. «Das Wichtigste ist, dass man die Situation einschätzt und eine Lagebeurteilung durchführt», sagt Adrian Gaugler, Sprecher der Polizei Basellandschaft. «Der wichtigste Punkt ist immer, dass man sich selber nicht in Gefahr bringt.»

Wichtig bei Zivilcourage sei auch, dass es sich nicht immer um ein direktes Eingreifen handeln muss. So könne man laut Gaugler auch auf eine andere Art und Weise helfen, die Situation unter Kontrolle zu bringen. «Man kann zum Beispiel lautstark auf die Situation aufmerksam machen, damit andere Person in der Umgebung mitbekommen, was gerade passiert.» Weiter sei es sehr hilfreich, wenn man sich die Situation und die involvierten Personen genau anschaut und versucht, sich wichtige Details zu merken. So könne man später der Polizei als Zeuge zur Verfügung stehen.

Mirco Schoch zeigte Zivilcourage

Einer, der am vergangenen Samstag Zivilcourage zeigte, ist Mirco Schoch. Er überwältigte die Frau, die vor der Migros Laufen anderen mit einem Messer drohte.

Mirco Schoch näherte sich der Frau, obwohl diese ein Messer in der Hand hatte, von hinten und überwältigte sie. Die Frau habe sich gewehrt und wild mit dem Messer um sich geschlagen. Sie selbst, sowie auch Schoch seien dabei verletzt worden, erzählt er.

Mit einem Sicherheitsabstand

Für eine andere Art von Zivilcourage entschloss sich jedoch Sandro Klötzli. Er griff ein, jedoch mit einem Sicherheitsabstand. So habe er zuerst Passant:innen auf die Situation aufmerksam gemacht und dann versucht, mit der Angreiferin zu sprechen.

Physisch griff er erst ein, als die Frau bereits von Schoch am Boden fixiert war. «Ich bin dann auf das Messer gestanden, damit ich mich selbst nicht an den Fingern verletzte oder andere verletzte», erzählt Klötzli. «Nachdem das Messer frei war, habe ich es genommen und hinter einen Pfosten gelegt, damit es aus der Sichtweite der Frau war und man vor Ort mit der ersten Hilfe starten konnte.»

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05.06.2024 12:39

MatthiasCH

Es braucht halt doch noch richtige Männer

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