Nasa lässt drei Unternehmen Mondfahrzeuge bauen
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Nasa lässt drei Unternehmen Mondfahrzeuge bauen

04.04.2024 06:37 - update 04.04.2024 09:10

Baseljetzt

Drei Unternehmen sollen im Auftrag der US-Raumfahrtbehörde Nasa künftig Mondfahrzeuge bauen. Ausserdem soll Nasa im Auftrag des Weissen Hauses eine einheitliche Mondzeit festlegen.

Die privaten Raumfahrtunternehmen Intuitive Machines, Lunar Outpost und Venturi Astrolab seien für den insgesamt 4,6 Milliarden Dollar umfassenden Auftrag ausgewählt worden, teilte die Nasa am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit.

Jedes der drei Unternehmen soll nun erst einmal ein Jahr lang an einem Prototyp arbeiten, bevor entschieden werden soll, welches Fahrzeug wie und wann zum Mond geschickt wird. Die Firmen arbeiten alle schon länger in ähnlichen Bereichen. Intuitive Machines war im Februar die erste unbemannte kommerzielle Landung auf dem Mond gelungen.

Mit den sogenannten «Lunar Terrain Vehicles» sollen sich Astronauten und Astronautinnen künftig auf der Mondoberfläche fortbewegen. Die Fahrzeuge müssen unter anderem die extremen Bedingungen auf dem Mond aushalten können, ausserdem gibt es hohe Anforderungen unter anderem an Stromversorgung, autonomes Fahren, Kommunikation und Navigation.

Ziel: Errichtung einer permanenten Mondbasis

«Diese Fahrzeuge werden die Fähigkeit der Astronauten sehr vergrössern, die Oberfläche des Mondes zu erkunden und dort zu forschen», sagte Vanessa Wyche, Chefin des Johnson Space Center der Nasa in Houston. «Gleichzeitig werden sie zwischen den bemannten Missionen eine wissenschaftliche Plattform sein.»

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten «Artemis»-Programm will die Nasa erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf den Mond bringen – darunter auch den ersten nicht weissen Menschen und die erste Frau. Das langfristige Ziel von «Artemis» ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars.

Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung «Artemis 2» musste die Nasa allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung «Artemis 3» auf September 2026. Konkurrenzdruck gibt es dabei von China, das bis 2030 Menschen auf den Mond bringen will.

Einheitliche Mondzeit

Nasa soll ausserdem im Auftrag des Weissen Hauses eine einheitliche Mondzeit festlegen. Dies sei für Mondmissionen von grosser Bedeutng, erklärte das Büro zur Regulierung von Wissenschaft und Technologie (OSTP).

Die Nasa soll bis Ende 2026 einen Plan für die neue Mondzeit (Coordinated Lunar Time, LTC) vorlegen, die sowohl für den Erdtrabanten als auch für weitere Himmelskörper gelten soll, so das OSTP am Dienstag. Da die Zeit je nach Position im Weltraum unterschiedlich vergehe, sei die Festlegung eines klaren Standards für die Sicherheit, die Navigation und Kommunikation im All entscheidend, erklärte der OSTP-Beamte Steve Welby.

Die koordinierte Mondzeit soll mit der koordinierten Weltzeit (Coordinated Universal Time, UTC) gekoppelt sein, die die Grundlage zur Berechnung der Ortszeit auf der Erde ist.

Ähnlich wie die Weltzeit UTC durch ein Netz von Atomuhren geregelt ist, könnte zur Regelung der Mondzeit möglicherweise auch auf dem Mond ein Netz von Uhren aufgestellt werden, erläuterte die OSTP. Die USA planen für das Jahr 2026 eine bemannte Landung auf dem Mond – die erste seit der Apollo-17-Mission im Jahr 1972. (sda/jwe)

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12.04.2024 08:00

vatiga

Es stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit solcher Programme und ob eine Besiedlung des Mars wirklich erstrebenswert ist

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