Der hitzige Streit zwischen SVP-Grossrat Joël Thüring und dem Onlinemedium Bajour hat den Siedepunkt erreicht: Laetitia Block erklärt auf Twitter öffentlich, dass die SVP «natürlich rechter ist als die AfD».

Die Vorgeschichte: Joël Thüring hat auf der Wutbürger:innen-Plattform Twitter im Falle des von einem französischen Polizisten erschossenen Jugendlichen geschrieben: «Jetzt kommt raus: Langes Vorstrafenregister, mutmasslicher Drogendealer. Auch er ein Teil der Massenmigration nach Europa, die längst gescheitert ist. Wie schuldig war der Polizist tatsächlich?»

Damit implizierte der Grossrat so einiges. Eine später nachgereichte Erklärung machte dies nicht ungeschehen:

Die Empörung auf dem Sozialen Medium war gross, nicht hingegen in den Basler Medien. «Schockt Joel Thüring überhaupt noch jemanden in Basel?», fragte Bajour in der Folge. Co-Chefredaktorin Ina Bullwinkel findet Thürings Aussage «jenseits des moralisch Vertretbaren». Ihre Kollegin Valerie Zaslawski nahm das Thema am Montag auf und schrieb vom Basler Grossrat, der sich auf Twitter «erneut rassistisch geäussert hat.» Thüring sah sich dadurch als Rassist bezeichnet, weshalb er nun mit Klage droht und vor den Presserat will.

Und dann eilte ihm Laetitia Block, Vizepräsidentin der SVP Basel-Stadt und Richterin am Arbeitsgericht, zu Hilfe. Ihr Tweet ist wirklich bemerkenswert. «Natürlich sind wir rechter als die AfD», schrieb sie und nannte als Beispiel den Mindestlohn, dieses linke Anliegen, das die AfD unterstützt.

Zudem seien deutsche und Schweizer Parteien nicht vergleichbar. Das stimmt insofern, als die SVP vom schweizerischen Nachrichtendienst nicht überwacht wird – die AfD vom deutschen Verfassungsschutz hingegen schon. Denn sie gilt als «rechtsextremistischer Verdachtsfall».