Netanjahu ordnet «intensive Angriffe» im Gazastreifen an
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Netanjahu ordnet «intensive Angriffe» im Gazastreifen an

28.10.2025 17:52 - update 28.10.2025 20:16

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Israels Ministerpräsident Netanjahu hat die Armee angewiesen, sofort «intensive Angriffe» im Gazastreifen durchzuführen, wie sein Büro nach einer Sicherheitsberatung mitteilte.

Im südlichen Gazastreifen war es zuvor nach einem Medienbericht ungeachtet der Waffenruhe zu einem Feuergefecht gekommen. Der israelische Armeesender meldete, bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas hätten auf israelische Soldaten geschossen. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen kam es anschliessend zu Artilleriebeschuss mehrerer Gebiete im Bereich von Rafah. Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Bereits mehr als 90 Palästinenser trotz Waffenruhe getötet

Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet.

Hamas kündigt Übergabe weiterer Geisel-Leiche an

Nach der Übergabe sterblicher Überreste einer bereits beigesetzten Geisel kündigte die Hamas an, eine weitere Leiche auszuhändigen. Diese solle um 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 Uhr MEZ) übergeben werden, hiess es in einer Mitteilung des militärischen Arms der Hamas, der Kassam-Brigaden, auf Telegram. Die Leiche sei in einem Tunnel gefunden worden.

Die Übergabe der sterblichen Überreste von Geiseln erfolgte bisher stets über Repräsentanten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Am Montagabend hatte die Hamas erneut sterbliche Überreste übergeben. Forensische Untersuchungen in Israel brachten jedoch ans Licht, dass diese zu einem Israeli gehörten, dessen Leiche die Armee bereits im Herbst 2023 nach Israel gebracht hatte. Dies löste in Israel grossen Zorn und Empörung aus und es war der Anlass für die Sicherheitsberatung Netanjahus, bei der über das weitere Vorgehen beraten werden sollte. (sda/shs)

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