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«Nie meh Nati B»: Heute vor 30 Jahren ist der FC Basel aufgestiegen

03.05.2024 14:57 - update 03.05.2024 15:23
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Genau 30 Jahre ist es her, dass der FC Basel wieder in die höchste Schweizer Spielklasse aufgestiegen ist. Unser FCB-Experte Massimo Ceccaroni gibt Einblicke in dieses einzigartige Erlebnis.

Am 3. Mai 1994 war der FC Basel bei Étoile Carouge FC zu Gast. Es fehlte noch genau ein Punkt, damit Rotblau wieder ins Oberhaus zurückkehren konnte. In der 67. Minute ging das Heimteam in Führung und der Aufstieg schien für kurze Zeit vergeben zu sein. Doch Dario Zuffi konnte in der 74. Minuten für den FCB ausgleichen.

Eine Viertelstunde vor Schluss war Rotblau dem Aufstieg also wieder sehr nah. Danach war klar, dass der FCB dieses Resultat irgendwie über die Zeit retten wollte, sagt Massimo Ceccaroni in der Sendung FCB-Total: «Wir wussten in diesem Spiel, dass uns ein Unentschieden reichen würde und unser Trainer Didi Andrey hat uns gesagt, wenn es Unentschieden steht, müssen wir das einfach halten und dieses Ziel haben wir erreicht.»

Danach brachen alle Dämme. Die mitgereisten FCB-Fans stürmten das Feld. Doch bevor die grosse Party begann, erlebten die Spieler in der Kabine nochmals einen Moment der Ruhe, einen Moment, den Ceccaroni nie vergessen wird: «Wir kamen alle feiernd vom Feld in die Kabine zurück. Als unser Trainer die Kabinentüre zugemacht hatte, hatte er uns noch etwas zu sagen. Danach war es einige Sekunden lang absolut still, niemand hat etwas gesagt. Für jeden war das so emotional. Und danach haben wir dann aber richtig losgelegt.» Während Ceccaroni diese Geschichte erzählt, merkt man ihm auch an, dass ihn die Erinnerungen bis heute noch emotional berühren.

Zurück nach Basel ging es mit dem Flugzeug

Während die mitgereisten Fans danach einen mehrstündigen Heimweg vor sich hatten, wurde die Mannschaft von der damaligen Fluggesellschaft Crossair zurück nach Basel geflogen. Ein Erlebnis, das Ceccaroni nie vergessen wird: «Es war sehr speziell und das zeigt auch, wie wichtig der FCB in dieser Region ist. Die Piloten waren etwas unruhig bei der Landung, weil wir die ganze Zeit gesungen und geklatscht haben. Aber wir waren alle gelassen und haben gesagt: Wenn wir aufsteigen, kann auch sonst nichts mehr passieren.»

Was Ceccaroni und seine Teamkollegen danach in Basel erwartete, hätte er sich zuvor niemals vorstellen können: «Wir haben so viel Bier getrunken in der Kabine und auf dem Flug gab es nur Champagner und den vertrage ich nicht so gut. Also wusste ich gar nicht richtig, was eigentlich noch passieren wird.»

Die grosse Sause in der Innenstadt

Bereits am Flughafen warteten die FCB-Fans scharenweise. Danach ging es in die überfüllte Innenstadt. Was Ceccaroni und seine Teamkameraden dann erlebt haben, ist etwas, was Basel ganz speziell macht, sagt er: «Was in Basel möglich ist, gibt es sonst nirgends in der Schweiz. Da muss man sonst ins Ausland wechseln, um so etwas zu erleben. Das zeigt, dass der FCB-Fan diesen Club über Generationen hinweg trägt und dass nicht die Spieler das Wichtigste sind, sondern der Club an sich.»

Nach der Feier auf dem Barfi machte die Mannschaft eine «Beizentour». Auch diese bleibt unvergessen: «Wir gingen in die Bodega und haben alle auf den Tischen getanzt, haben getrunken und sogar noch etwas zu essen bekommen», sagt Ceccaroni.

Er ist noch bis heute dankbar dafür, dass die vielen Leute in dieser Stadt so ein Erlebnis überhaupt möglich gemacht haben: «Wir duften alles machen und mussten nicht einmal etwas dafür bezahlen. Diese Grosszügigkeit in dieser Stadt zeigt einfach, dass die Menschen hier wissen, wofür sie einstehen müssen und das ist Rotblau.»

Ceccaroni genoss jede Sekunde dieser grossen Feier: «Es feierten alle, Jung und Alt, und die meisten von ihnen gingen am nächsten Tag wieder zur Arbeit. Ich weiss aber nicht, wie sie das gemacht haben, denn ich bin am nächsten Tag nicht aufgestanden.»

Seit diesem 3. Mai 1994 spielt der FC Basel nun in der höchsten Schweizer Spielklasse und wurde in dieser Zeit 12 Mal Schweizer Meister. Einen Titel konnte Ceccaroni mit dem FCB zwar nie feiern. Dennoch fühlte es sich an diesem 3. Mai fast so an: «Ich bin stolz darauf, dass ich ein Teil dieser Mannschaft sein durfte. Meister werden ist natürlich wichtiger, aber einen solchen Aufstieg zu erleben mit diesen Fans, ist einfach auch einzigartig.»

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