
Olympiasiegerin Chiara Leone verpasst WM
Baseljetzt
Chiara Leone, die Olympiasiegerin von Paris, verpasst die WM im November in Kairo aus sportlichen Gründen. Nina Christen, die Olympiasiegerin von Tokio, und die Jäggi-Schwestern erhalten den Vorzug.
«Wir hatten ein Luxusproblem: Die eine Olympiasiegerin gegen die andere», betonte Joël Strübi, Leiter Bereich Spitzensport, im Communiqué zum WM-Aufgebot. «Der Entscheid war wirklich sehr knapp.» Ausschlaggebend sei letztlich gewesen, dass Nina Christen über das Jahr hinweg konstante Leistungen gezeigt habe. Chiara Leone habe mit dem 4. Rang in der Dreistellung an der EM in Châteauroux zwar ein starkes Zeichen gesetzt, «aber über die Saison hinweg fehlte bei ihr die Konstanz». Die Chancen auf einen Spitzenplatz stünden bei Nina aktuell höher, so Strübi. «Es ist aussergewöhnlich, dass eine Olympiasiegerin zuhause bleibt – aber das ist das Brutale: Es gibt keine Garantien. Der Titel liegt ein Jahr zurück – aber das rettet dich nicht, wenn der Formstand nicht stimmt.»
In der Königsdisziplin im Schiesssport, dem Dreistellungsmatch mit dem Kleinkaliber-Gewehr, sind die Schweizer Frauen Weltklasse. Vivien und Emely Jäggi, die 19- und die 17-Jährige aus Niederbuchsiten, sind derzeit noch treffsicherer als die beiden Olympiasiegerinnen aus den Kantonen Aargau und Nidwalden. Emely Jäggi, die vor einem Jahr in der Olympiaselektion Chiara Leone nur knapp unterlegen war, ist aktuell die Nummer 5 der Weltrangliste. Und ihre ältere Schwester Vivien Jäggi wurde schon Junioren-Weltmeisterin und Junioren-Europameisterin in der Dreistellung.
Chiara Leone hat heuer in Sachen Training gepröbelt. «Vor Paris hatte ich mein Training wirklich sehr strikt durchgeplant. Ich glaube jedoch nicht, dass ich dieses Programm einfach nochmals kopieren kann und damit wieder erfolgreich sein werde», hatte sie vor zwei Monaten gegenüber «Blick» gesagt. «Ich habe das Gefühl, etwas verändern zu müssen. Momentan bin ich noch am Herausfinden, welchen Weg ich in den nächsten Jahren tatsächlich einschlagen möchte.»
Im September führte dieser Weg nach Australien, wo sie auf Einladung eines Kollegen drei Wochen in Brisbane trainierte – bei oft sehr windigen Bedingungen, die man in der Schweiz kaum vorfindet. (sda/mik)
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Phili
Harte kritierien, aber so ist es halt. Die besten sollen an die WM
Hoschi
Das ist schade.