Pechvogel Frei nach Remis in Lausanne: «Ich gebe zu, es wurmt mich extrem!»
Florian Vögeli
Immerhin ein Punkt, muss sich der FCB denken. Der erste Punkt gegen Lausanne-Sport seit zwei Jahren. Nach drei Niederlagen in dieser Saison ist das 0:0-Unentschieden kein schlechtes Ergebnis. Aber auch kein Gutes. Die Stimmen zum Spiel.
Im letzten Direktduell der Saison ist Lausanne-Sport die spielerisch bessere Mannschaft. Bereits nach fünf Minuten liegt der Ball im Basler Tor. Doch weil der Ball bei der Flanke nach einem Eckball die Grundlinie kurz überschreitet, wird das Tor aberkannt. Aber es zeigt sich zum ersten Mal, wie schwer dieses Auswärtsspiel werden wird.
Frei ist der Pechvogel des Spiels
Obwohl Lausanne die feinere Klinge führt, kommt auch der FCB in der ersten Halbzeit zu guten Chancen. «Ich hatte das Gefühl, in einem Pingpong-Spiel zu sein. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Für den neutralen Zuschauer war es sicher ein attraktives Spiel», resümiert Aussenverteidiger Dominik Schmid nach dem Spiel.
Captain Fabian Frei ist der Pechvogel des Spiels. In der ersten Halbzeit scheitert er mit einem Schuss an den Aussenpfosten. In der zweiten Halbzeit lanciert er mustergültig Thierno Barry, der das Tor erzielt. Allerdings aus einer Abseitsposition. Kurz darauf knallt Frei den Ball aus der Distanz an die Latte.
Dabei hatte er schon nach dem letzten Spiel gesagt, wie sehr er auf sein erstes Tor seit seiner Versetzung ins offensive Mittelfeld wartet. «Dass ich heute ohne Skorerpunkt rausgehe, wurmt mich extrem. Das gebe ich zu. Nicht nur, dass ich kein Tor geschossen habe. Ich hatte auch das Gefühl, dass ich heute zwei Assistpunkte hätte bekommen können», sagte Frei nach dem Spiel.
Auch für den Captain geht das Ergebnis in Ordnung: «Die absolute Torchance, die unbedingt zu einem Tor hätte führen müssen, haben wir heute nicht gehabt. Wir haben zu Null gespielt und den ersten Punkt gegen diesen Gegner geholt. Aber es waren auch viele Dinge dabei, die nicht so gut waren. Ich glaube, dass wir in dieser Saison nicht mehr viel analysieren müssen. Wir müssen sie einfach so gut wie möglich zu Ende spielen.»
Für Celestini geht es derzeit nur um Punkte. Um diese zu holen, fordert er von seinen Spielern die richtige Einstellung. Dass er damit nicht immer einverstanden ist, zeigen seine Gesten an der Seitenlinie während des Spiels. «Manchmal vermisse ich bei dem einen oder anderen Spieler die richtige Einstellung. Manchmal lassen sie den Kopf hängen. Aber auch wenn es ein schweres Spiel ist, können wir es gewinnen. Wir müssen in jeder Szene daran glauben und mit breiter Brust auftreten», erklärt der Trainer.
Familienmensch Fabio Celestini
Da GC im Parallelspiel gegen Luzern in den Schlussminuten noch den Ausgleich hinnehmen musste, bleibt der Abstand auf den Barrageplatz nach dem viertletzten Spieltag unverändert. Der FCB liegt weiterhin acht Punkte vor den Zürchern. «Mit Blick auf das Restprogramm und unsere beiden Heimspiele hoffe ich schwer, dass es auch sonst nicht noch spannend geworden wäre. Aber dieses Resultat ist natürlich positiv für uns», sagte Frei.
Für Celestini war die Reise nach Lausanne auch eine Rückkehr in die Heimat. Der 48-Jährige ist in Lausanne aufgewachsen. «Es ist immer schön, in der Nähe meiner Familie zu sein. Meine Söhne sind hier in Lausanne.» Seine Tochter aber lebt in Panama, seine Eltern in Italien. «Ich bin oft allein und weit weg von meinen Kindern, das ist sehr schwierig für mich. Aber wenn du Fussballtrainer sein willst, ist das der Preis, den du zahlen musst.»
Die beiden Söhne sind aber auch bei jedem Heimspiel dabei. «Sie fahren immer zusammen nach Basel. Sie sind jetzt mehr Basler als Lausanner. Früher haben sie sich viel gestritten, heute machen sie alles zusammen. Das freut mich sehr.» Bereits am Dienstag werden die beiden wieder die Reise nach Basel antreten. Dann spielt der FCB zuhause gegen das andere Lausanne. Mit einem Sieg gegen SLO könnten die Basler einen wichtigen Schritt in Richtung Ligaerhalt machen.
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