Petition fordert gratis Brustkrebsvorsorge im Baselbiet
Mammographie
Baselland

Petition fordert gratis Brustkrebsvorsorge im Baselbiet

27.01.2023 05:15 - update 27.01.2023 09:52

Julia Schwamborn

Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebsform. Das Risiko, zu erkranken, steigt ab 50 deutlich an. Der Kanton Baselland hinkt bei der Vorsorge jedoch hinterher. Eine Petition fordert nun die zweijährliche gratis Mammographie, wie im Stadtkanton.

In der Schweiz sterben jährlich rund 1’400 Frauen an Brustkrebs. Die meisten, weil sie den Krebs zu spät erkannt haben. Denn, wird er im frühen Stadium entdeckt, sind die Überlebenschancen enorm viel höher, eine Chemotherapie nicht unbedingt notwendig und, eine brusterhaltende Operation meistens auch möglich.

«Bis wir endlich mal ins gleiche Boot steigen»

Eine Form der Früherkennung ist die sogenannte Mammographie. Eine Röntgenuntersuchung der Brust, die in 14 Schweizer Kantonen alle zwei Jahre von der Krankenkasse übernommen wird. So auch in Basel-Stadt. Nur der Landkanton hinkt hinterher. Dieser lehnte das Programm im 2014 ab. Nun holt ein Komitee einen neuen Anlauf und lanciert eine Petition.

GLP-Landrätin Christina Wicker, die Teil des Komitees ist: «Baselland, eine Insel der Glückseeligen. Ich weiss nicht, weshalb es hier nicht thematisiert, oder nicht aufgenommen wurde. Ich habe das Gefühl, wir sind immer am Rattenschwanz der Kantone, bis wir endlich mal ins gleiche Boot steigen». Deshalb sei es wichtig, dies jetzt nachzuholen, erklärt die Landrätin.

«Die Hälfte der Frauen trifft es, während sie noch im Arbeitsleben stehen»

Die Gegner:innen der Motion im 2014 kritisierten vor allem die anfallenden Kosten dieses Programms. Dr. Roberta Sege Verdosci, Gynäkologin am Bethesda Spital, hält das für ein schlechtes Argument. Denn man vergesse oft jene Kosten, die mit einer fortgeschrittenen Erkrankung einher gehen würden. «Die Hälfte der Frauen trifft es, während sie noch im Arbeitsleben stehen. Sie fallen viel weniger lange aus, wenn der Tumor in einem Frühstadium erkannt wird, den man rasch und gut behandeln kann».

Dann könnten die Frauen, so die Ärztin, nach zwei bis drei Monaten wieder arbeiten. «Hingegen wenn man in einem fortgeschrittenen Stadium ist und dann auch Chemotherapie braucht, man oft sehr lange ausfällt. Im Durchschnitt fast ein Jahr, oder, man wird danach invalide durch die ganzen Therapien», so Sege.

Petition stützt Motion

Im Landrat wird in der nächsten Session über die Motion verhandelt, die das gleiche Thema abdeckt. Die lancierte Petition soll nur dann greifen, sollte die Motion wieder nicht durchkommen. Dann könnte das Thema womöglich vor das Baselbieter Stimmvolk kommen.

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