
Pferde von Ramiswil laut Tierschutz zu «Spottpreisen» verkauft
Baseljetzt
Im Tierschutzfall von Ramiswil sorgt nun die Versteigerung der beschlagnahmten Pferde für Kritik. Der Schweizer Tierschutz wirft den Solothurner Behörden vor, Tiere für Profit zu günstig abgegeben zu haben.
Der Schweizer Tierschutz kritisiert die Versteigerung der Ramiswiler Pferde vom Mittwoch in Bern scharf. Man habe den Solothurner Behörden vor der Auktion angeboten, überzählige Pferde aufzufangen. Stattdessen seien viele «zu Spottpreisen» verkauft worden.
Für die Beschlagnahmung, die Unterbringung und den Verkauf der Pferde ist der Veterinärdienst des Kantons Solothurn zuständig.
Tierschutz wollte übriggebliebene Pferde auffangen
Der Schweizer Tierschutz hat laut Mitteilung vom Donnerstag den Solothurner Behörden angeboten, Pferde, die nicht zum vorgesehenen Mindestpreis verkauft werden könne, in einer geeigneten Auffangstation aufzunehmen.

Nun seien wohl viele Tiere zu Spottpreisen an professionelle Pferdehändler verkauft worden, wo der schnelle Profit durch Weiterverkauf – auch an Schlachthöfe – vor dem langfristigen Tierwohl stehe. Nach der Tötung von 120 Hunden im selben Tierschutzfall in Ramiswil werfe dies weitere kritische Fragen zum Vorgehen der Behörden auf.
Zum Schluss gab es Preisnachlässe
Bei der Pferdeversteigerung am Mittwoch brauchte es drei Runden, bis alle Tiere neue Halter gefunden hatten. In den beiden letzten Runden gab es jeweils Preisnachlässe.
Der Vorsteher des Solothurner Landwirtschaftsamts, Felix Schibli, betonte am Mittwoch, den Behörden sei wichtig, dass die Tiere an Orte kämen, an denen das Tierwohl gesichert sei. Die Bieterinnen und Bieter hätten dies vor der Auktion belegen müssen.
Weiter führte Schibli aus, dass die Verkaufspreise der Ramiswiler Pferde am Mittwoch «massiv über den Schlachtpreisen» lagen. Damit bestehe die Gewähr, dass die Pferde an ihren neuen Orten auch eine Zukunft hätten.
Der Kanton Solothurn löste aus der Auktion rund 54’000 Franken. Diese Summe dürfte die Verfahrenskosten des Tierschutzfalls nicht decken, bilanzierten die Solothurner Behörden. (sda/lef)
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