Plötzlich knapp 20 Mio. Franken ärmer: Bettingen mit fehlerhafter Bilanz
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Plötzlich knapp 20 Mio. Franken ärmer: Bettingen mit fehlerhafter Bilanz

26.11.2025 09:00 - update 26.11.2025 18:12
Kasimir Heeb

Kasimir Heeb

Im Austausch mit dem Kanton fiel der Gemeinde Bettingen auf: Ein Bilanz-Fehler resultierte in 19.5 Millionen Franken zu viel verbuchten Steuereinnahmen seit 2022. Die Verantwortlichen beschwichtigen aber.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fehler sei aufgefallen, als Bettingen mit dem Finanzdepartement Basel-Stadt über den innenkantonalen Finanzausgleich (FiLa) sprachen
  • Im Ergebnis werde sich das Eigenkapital verringern. Aber: die liquiden Mittel der Gemeinde seien nicht davon betroffen
  • “Wichtig ist uns zu betonen, dass sich für die Bewohnerinnen und Bewohner von Bettingen nichts ändert. Es geht der Gemeinde gut», äussert sich der Gemeindepräsident Nikolai Iwangoff zur Situation

Eine Überprüfung der Steuerdaten enthüllte die Hiobsbotschaft für Bettingen: «Eine Position der kantonalen Steuerrechnung wurde nicht auf der zutreffenden Bilanzseite abgebildet.» Gut deutsch: Es wurden zu viel Steuern abgerechnet, und das ganze drei Jahre lang. Dies resultiert schlussendlich in 19.5 Millionen Differenz zwischen Bilanz und Realität. Dennoch kann die Gemeinde in einer Medienmitteilung beruhigen:

«Passive» und «Aktive» vertauscht

Der Fehler sei aufgefallen, als Bettingen mit dem Finanzdepartement Basel-Stadt über den innenkantonalen Finanzausgleich (FiLa) sprachen: Eine fehlerhafte Zuordnung gewisser Steuerabrechnungen in die “Aktiven” statt den “Passiven” habe für das Chaos gesorgt. Der Fehler sei nicht gründlich genug untersucht worden und so habe sich die Rechnung so fortgeführt: Insgesamt stehen nun Steuererträge, die von 2022 bis 2024 19.5 Mio. Franken zu hoch ausgewiesen wurden.

Nachdem die Unstimmigkeiten erkannt wurden, ergab eine unabhängige, kantonale Kontrolle das weitere Vorgehen. «Die entsprechenden Massnahmen werden bis zur Jahresrechnung 2025 umgesetzt», erklärt die Gemeinde. Im Ergebnis werde sich das Eigenkapital verringern. Aber: die liquiden Mittel der Gemeinde seien nicht davon betroffen. Dadurch spüre die Gemeinde diesen Faux-Pas auch nicht gross im Alltagsgeschäft.

Keine ärgeren Auswirkungen

“Wichtig ist uns zu betonen, dass sich für die Bewohnerinnen und Bewohner von Bettingen nichts ändert. Es geht der Gemeinde gut», äussert sich der Gemeindepräsident Nikolai Iwangoff zur Situation. Denn die finanzielle Stabilität und die Handlungsfähigkeit der Gemeinde seien nicht betroffen: Bettingen habe sich nämlich bei der Investitionsplanung an den – eben nicht betroffenen – flüssigen Mitteln orientiert.

Einzig im Budget für das kommende Jahr 2026 musste eine Anpassung von 5 Millionen Franken vorgenommen werden. Dies führt nun zu einem geplanten Defizit von 1.7 Millionen für das kommende Jahr. Das Jahr darauf soll dann aber wieder ein leichtes Plus rausspringen.

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Kommentare

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27.11.2025 06:33

Vindi

Sind das eidg. dipl. Buchhalter bzw. Revisoren? Das darf doch nicht passieren….

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