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Politik

«Politikerinnen und Politiker sind nicht eine eigene Klasse, sondern ein Teil der Bevölkerung»

12.03.2025 11:16 - update 24.04.2025 19:56

Johanna Samland

Anlässlich ihres Rücktritts als Bundesrätin hält Viola Amherd eine emotionale Rede. Sie betont die Rolle der Schweiz in Europa und dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.

Im Vorfeld der Bundesratsersatzwahl hält Viola Amherd eine Rede, in der sie auf die letzten Jahre zurückschaut und sagt, was ihr in den kommenden Jahren wichtig ist.

Aus Viola Amherds Sicht ist das, was die Schweiz ausmacht, dass die Bevölkerung Anteil an der Politik nimmt und direkt mit der Politik in Kontakt treten kann. Ihr ist es wichtig, dass die Politik immer für die Bevölkerung erreichbar ist.

«Politikerinnen und Politiker sind nicht eine eigene Klasse, sondern ein Teil der Bevölkerung», so Amherd weiter. Als Beispiele nennt sie, dass die Züge nicht auf sie warten werden, weil sie eine Politikerin ist, und dass sie genauso wie alle anderen an Eingangskontrollen zu Konzerten ihre Tasche zeigen muss. Die Gleichstellung führt sie auf das politische System, die direkte Demokratie und die politische Kultur zurück.

Es sei wichtig, auf das politische System und die politische Kultur aufzupassen, so Viola Amherd. Man müsse den Tendenzen der Polarisierung entgegenwirken, die in der Schweiz und weltweit spürbar seien. Das sei die Aufgabe der Bevölkerung, des Parlaments und des Bundesrats. Amherd betont, dass es gerade in diesen Zeiten wichtig ist, mit Respekt und einem grundsätzlichen Wohlwollen auf andere zuzugehen, auch wenn sie anderer Meinung als man selbst sind.

Obwohl man sich in der Schweiz daran gewöhnt habe, dass Frieden und Wohlstand herrschen, dürfe man das nie als eine Selbstverständlichkeit betrachten. Dass die Schweiz in den letzten Jahrzehnten von einem Klima der Entspannung und einem stabilen Umfeld profitieren konnte, sei keine Garantie für die Zukunft, weil sich weltweit zunehmend das Recht des Stärkeren durchsetze.

Die Rolle der Schweiz in Europa

Amherd führt aus, dass sich die geopolitische Lage seit dem russischen Angriff auf die Ukraine fundamental verändert hat. Eindringlich mahnt sie, dass es jetzt darum geht, wie wir unsere Demokratie, unseren Rechtsstaat und unsere Bevölkerung schützen können. Auch die Schweiz müsse sich dieser Frage stellen.

Die Staaten Europas arbeiteten mit Hochdruck daran, milliardenschwere Pakete zur Stärkung der Sicherheit zu schnüren. Diese Sicherheitsvorkehrungen kämen dem ganzen Kontinent zugute, so Amherd weiter. Die Sicherheit der Schweiz als Knotenpunkt mitten in Europa sei eng mit der Sicherheit Europas verbunden und Europa müsse sich auf eine sichere Schweiz verlassen können. Viola Amherd betont, dass die Schweiz für ihre eigene Sicherheit garantieren muss und einen namhaften Beitrag zur Sicherheit Europas leisten muss.

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12.03.2025 13:09

spalen

wir werden ihre art noch vermissen!

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