
«Politische Pionierin wie tragische Figur»: Die Schweiz würdigt Elisabeth Kopp
Baseljetzt
Die Schweiz trauert um ihre Alt-Bundesrätin Elisabeth Kopp. In ersten Reaktionen wird sie als grosse Pionierin gewürdigt.
Das ganze Land trauert um Elisabeth Kopp und mit der Nation natürlich auch die Partei der verstorbenen Alt-Bundesrätin. Die FDP-Politikerin sei eine Pionierin der Schweizer Politik gewesen. Das Land verliere mit ihr eine Politikerin, die sich stets mit grossem Engagement und Herzblut für die liberale Sache eingesetzt habe, heisst es in einer Mitteilung der Partei. Sie sei eine Vorkämpferin für die Gleichstellung von Frau und Mann gewesen und habe die Migrationspolitik der Schweiz wesentlich mitgeprägt.
Während ihrer Amtszeit setzte sich die Juristin auch für Massnahmen gegen die Geldwäscherei, den Kündigungsschutz im Miet- und Arbeitsvertragsrecht, das Aktienrecht und für den Umweltschutz ein, wie die FDP weiter schreibt. Die Partei spreche der Familie und den Angehörigen ihr Beileid aus.
Sie prägte die politische Laufbahn vieler Frauen
Auch ausserhalb der FDP sind die ersten Reaktionen und Würdigungen zum Tod der ehemaligen Bundesrätin eingegangen.
«Wir verabschieden uns von einer Polit-Pionierin! Elisabeth Kopp hat die politische Laufbahn von und für viele Frauen massgeblich geprägt. Danke», heisst es etwa von der Zürcher Frauenzentrale. «Sie hat das Leben so vieler Schweizerinnen verändert», schreibt Sanija Ameti, Co-Präsident der Operation Libero. «Eine Wegbereiterin für uns Frauen. Ruhe in Frieden, Elisabeth Kopp», sagt Carla Reinhard, GLP-Gemeinderätin der Stadt Zürich.
Auch Bundespräsident Alain Berset hat die Verdienste der verstorbenen alt Bundesrätin Elisabeth Kopp gewürdigt. Diese habe bei der Modernisierung des Zivilrechts – einem Meilenstein für die Gleichstellung – eine Schlüsselrolle gespielt.
Kopps Wahl zur ersten Bundesrätin habe zahlreiche Frauen inspiriert, sich politisch zu engagieren, schreib Berset am Freitagabend auf Twitter. Den Angehörigen Kopps sprach er sein Beileid aus.
«Die Schweiz hat eine grosse Persönlichkeit verloren», schrieb derweil Aussenminister Ignazio Cassis ebenfalls auf dem Kurznachrichtendienst. Als erste Frau habe Kopp die liberalen Werte in den Bundesrat eingebracht, so der FDP-Magistrat. Er und seine freisinnige Bundesratskollegin Karin Keller-Sutter seien tief betroffen über den Tod Kopps.
Auch die Medien würdigen Elisbath Kopp. Sie wird als Pionierin der Frauenrechtlerinnen bezeichnet, gleichzeitig als gescheiterte Politikerin, die über eine Affäre um ein Telefongespräch mit ihrem Mann Hans W. Kopp, einem damals erfolgreichen Zürcher Anwalt, stolperte. So nennt sie die NZZ eine Frau, die em Ende ebenso «politische Pionierin wie tragische Figur» war. (sda/mal)
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