
Basel-Stadt hat aus Versehen heikle Daten veröffentlicht
Baseljetzt
Diese 30 Namen hätten nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Es sind Personen, die von «fürsorgerischen Zwangsmassnahmen betroffen sind. Die Namen sind in einem Ausgabenbericht des Kantons gelandet.
Vor einem Jahr wurde das Erziehungsdepartement Opfer eines Cyberangriffs. Bei dieser Datenpanne war es ein interner Fehler im Präsidialdepartement.
Die Namen von 30 Personen, die von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen betroffen sind, landeten in einem Ausgabenbericht des Kantons. Regierungssprecher Marco Greiner bestätigte das gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der «bz» vom Mittwoch.
Es handelt sich um einen Anhang von 22 Seiten, der inzwischen aus dem Bericht «Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gegenüber Erwachsenen und Jugendlichen im Kanton Basel-Stadt» entfernt wurde. Die Regierung hat beim Grossen Rat einen Antrag auf 600’000 Franken für dieses Projekt gestellt und vor etwa zwei Wochen den Ausgabenbericht auf der Website des Grossen Rates veröffentlicht.
An verschiedenen Stellen des Anhangs wurden Betroffene von «fürsorgerischen Zwangsmassnahmen» allerdings mit vollem Namen erwähnt. Bei Anhang handelt es sich gemäss «bz» um eine Datenbank des Staatsarchivs zum Thema fürsorgerische Zwangsmassnahmen.
Betroffene werden ausfindig gemacht
Es sei nun erste «erste Priorität», zu verhindern, dass Namen an die Öffentlichkeit gelangten, sagte Greiner. Das Präsidialdepartement sei daran, die betroffenen Personen ausfindig zu machen. Da könne länger dauern. Unter anderem müsse der Kanton abklären, ob die Personen noch leben oder ob sie noch im Kanton Basel-Stadt wohnhaft sind.
Laut Greiner waren die Namen der Betroffenen sechs Tage auf der Website des Grossen Rates sichtbar. «Die Staatskanzlei bedauert diese Angelegenheit sehr und arbeitet gemeinsam mit dem zuständigen Präsidialdepartement daran, jeglichen Nachteil von den Betroffenen abzuwenden.»
Die Parlamentsmitglieder wurden inzwischen darum gebeten, die ihnen zugestellte Printversion des Ausgabenberichts zu vernichten. Auf der Website des Grossen Rates sind die Namen der Betroffenen nicht mehr zu finden. (sda/amu)
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise