Am Samstagmittag wurde die 552. Basler Herbstmesse eingeläutet. Für Messeglöckner Florian von Bidder zum ersten Mal. Ein schweisstreibender Akt.

Umgekehrte Rollenverteilung im Martinskirchturm: Florian von Bidder, der die letzten 14 Jahre dem Messeglöckner assistierte, ist heute zum ersten Mal in der Hauptfunktion. Und assistier wird er von seinem Vorgänger Franz Baur. Genau auf den letzten Schlag der 12-Uhr-Glocke liessen die Beiden das Mässglöggli läuten. Ein Akt, der 15 Minuten dauert und durchaus seine Tücken hat.

«Mir geht es eigentlich gut. Ich habe einfach wahnsinnig warm und schwitze dabei», sagt Neuglöckner von Bidder nach sieben Minuten sichtlich angestrengt. «Und mit dem Handschuh habe ich zusätzlich noch warme Hände.»

Eine schweisstreibende Angelegenheit also. Das merken auch die wenigen anwesenden Kinder, die sich im Glockenziehen üben dürfen. Denn einige Freunde und die Familie sind an seiner Premiere anwesend. Sie drängen sich dicht an dicht in den engen Mauern des Martinkirchturms und lauschen seiner Antrittsrede. Diese ist sehr persönlich und emotional, man merkt, wie viel ihm dieses Amt bedeutet. «Es ist eine Ehre, dieses Amt übernehmen zu dürfen und auszuüben. Und damit einen Beitrag zu leisten, dass ein Brauchtum weitergeführt wird. Und damit auch den Menschen eine Freude zu machen.»

Ein würdiger Nachfolger

Das Prozedere kennt er ja eigentlich. Das soll aber nicht heissen, dass alles beim ersten Mal klappt. Denn als er den Handschuh aus dem Fenster hält und ins Horn blasen will, da kriegt er keinen Ton heraus. «Das mit dem ins Hörnli Blasen, das muss ich noch ein wenig üben. Das ist ein wenig hinten raus.» von Bidder kann nicht anders, als zu lachen, als er davon erzählt.

Nach einigen Versuchen hat es dann doch geklappt. «Er hat in dieses Horn geblasen, dass man es sicher bis auf die Chrischona gehört hat. Und die Messe hat er dann wunderbar eingeläutet», sagt ein sichtlich stolzer Franz Baur. «Florian ist ein sehr würdiger Nachfolger.»