
Räumung des weltgrössten Pfadi-Lagers in Südkorea hat begonnen
Baseljetzt
Das Welt-Pfadicamp Jamboree in Südkorea wird wegen eines drohenden Tropensturms vorzeitig abgebrochen. Tausende Teilnehmer:innen werden nun umquartiert. Es sei eine Vorsichtsmassnahme.
Über 1’000 Busse wurden am Dienstag eingesetzt, um die rund 37’000 meist jugendlichen Teilnehmer des Weltpfadfindertreffens aus ihrem Zeltlager an der Westküste in die Hauptstadt Seoul und andere Regionen zu bringen, wie das Organisationskomitee mitteilte. Alle seien «sehr traurig» über den Abbau der Zelte in Saemangeum gewesen, sagte der Sprecher des deutschen Kontingents, Niklas König.

Das World Scout Jamboree soll den Organisatoren zufolge allerdings weiterlaufen: mit teils geändertem Programm für die nationalen Delegationen und einer grossen Abschlussfeier inklusive Konzert am Freitag in einem Stadion in Seoul. Einzelne Programmpunkte waren zunächst jedoch unklar. Am Ursprungsort standen zahlreiche Aktivitäten im Freien auf dem Programm, zum Beispiel Klettern, Wassersport und Überlebenstraining.
Premierminister spricht von Vorsichtsmassnahme
Auf Kosten der Regierung sollen die Teilnehmer aus aller Welt unter anderem in Hotels, Wohnheimen von Universitäten oder Trainingszentren untergebracht werden. Das Küstencamp sollte ursprünglich bis zum 12. August stehen.
Südkoreas Premierminister Han Duck Soo sprach mit Blick auf die Evakuierung von einer Vorsichtsmassnahme. Nach Angaben des Wetteramts bewegt sich derzeit der starke Taifun «Khanun» nordwärts in Richtung der koreanischen Halbinsel und könnte dort am Donnerstag im Südosten auf Land treffen. Es wird mit heftigen Winden und starken Regenfällen gerechnet.
Regenfälle und die anschliessende extreme Hitze hatten den Teilnehmern des Pfadfindertreffens bereits seit dem Beginn am 1. August zugesetzt.
Vorzeitige Beendigung
Es sei das erste Mal in seiner über 100-jährigen Geschichte, dass das World Scout Jamboree solchen «verschärften Herausforderungen, von frühen Überschwemmungen bis zu einer beispiellosen Hitzewelle und jetzt einem Taifun!» betroffen sei, schrieb der Generalsekretär der Weltorganisation der Pfadfinderbewegung, Ahmad Alhendawi, auf dem Online-Dienst X (vormals Twitter).
Der Weltverband hatte sich schon Ende der vergangenen Woche für eine vorzeitige Beendigung ausgesprochen. Die meisten Landesverbände entschieden jedoch, zu bleiben. Tausende von Teilnehmern aus Grossbritannien, den USA und Singapur verliessen dagegen den Zeltplatz.
Das Camp, zu dem sich mehr als 43 000 Pfadfinder aus 158 Ländern angemeldet hatten, stand auf einem dem Meer abgewonnenen Gebiet. Saemangeum bot für die Teilnehmer, die in mehr als 20 000 Zelten untergebracht waren, keinen natürlichen Schatten. Das Weltpfadfindertreffen findet alle vier Jahre statt. (sda/lab)
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