Reumütiger Vogel über einprasselnde Kritik: «Kann es nur über mich ergehen lassen»
©Bild: Keystone / Montage: Baseljetzt
Emotionaler Ausraster
FCB

Reumütiger Vogel über einprasselnde Kritik: «Kann es nur über mich ergehen lassen»

24.05.2023 18:49 - update 24.05.2023 19:04
Florian Metzger

Florian Metzger

Am Donnerstagabend spielt der FCB das schwierige Auswärtsspiel in Genf. An der Medienkonferenz am Vortag dominiert aber noch ein anderes Thema: Der emotionale Ausraster von Interimstrainer Heiko Vogel.

«Dieser Schiedsrichter… Da bin ich wirklich froh, dass ich den nicht mehr sehen muss. Und diese Arroganz, die er hat! Zum wiederholten Mal finde ich ihn menschlich absolut fragwürdig», so die harte Kritik von Heiko Vogel and die Adresse des Schiedsrichters Lukas Fähndrich am letzten Sonntag. So heftig sich Vogel über den Unparteiischen äusserte, hagelte es in den vergangenen Tagen auch Kritik an seiner Person.

«Versuche, mich ein wenig selbst zu schützen»

«Heiko Vogel ist der Brandstifter beim FCB», «So schadet Heiko Vogel dem FC Basel», «FCB-Vogel ist kein Vorbild!», «Peinlich, peinlicher, Heiko Vogel!», «Vogel ist als FCB-Trainer ein No-Go!», um einige Schlagzeilen von Blick, der BaZ und nau.ch zu zitieren.

An der Medienkonferenz fragt Baseljetzt beim Interimstrainer nach, ob er die Berichterstattung der letzten Tage fair findet. «Wenn man so etwas macht, muss man mit der Kritik leben. Das ist auch berechtigt und angebracht. Über die Art und Weise muss jeder Mensch selbst entscheiden.»

Es sei ihm bewusst gewesen, dass Kritik auf ihn einprasseln wird. «Ich versuche, mich ein wenig selbst zu schützen und lege nicht alles auf die Goldwaage. Jeder muss selbst wissen, wie er Kritik äussert und wie persönlich sie wird. Ich finde es immer fantastisch, wie viel mich dann doch sehr gut kennen», sagt Vogel ironisch.

Ihm sei deshalb vor allem wichtig, dass die Leute, die ihn umgeben, genau wissen würden, wie er ist. «Ich kann es nicht ändern. Medien sind Teil des Geschäfts. Sie müssen regeln und wissen, wie weit sie gehen wollen. Ich kann es nicht beeinflussen, sondern nur über mich ergehen lassen.» Er sei aber der Letzte, der sich darüber beklagen würde.

Vogel entschuldigt sich

Nebst der Matchsituation habe er auch sein Verhalten am Sonntag reflektiert. «Ich war überrascht von mir selbst. Das, was ich gemacht habe, hat absolut nichts auf dem Platz zu suchen. Das soll nicht mehr vorkommen. Aber ich glaube, es war abschreckend genug, dass ich mich selbst nochmals gesehen habe. Die Art und Weise war ein absolutes No-Go. Inhaltlich bleibe ich aber grösstenteils bei meinen Aussagen.»

Deswegen entschuldigt er sich nochmals für seinen emotionalen Ausraster bei den Fans, bei seinem Klub und nicht zuletzt bei der Mannschaft, weil sie wieder auf ihn verzichten muss. Gegenüber dem Boulevard äussert sich der Schiedsrichter Dani Wermelinger, dass man sich an einen runden Tisch setzen könne. Und dass sich dort vielleicht sogar die Möglichkeit ergibt, dass Vogel, wie auch die Spieler Marwin Hitz und Fabian Frei, ein Trainingsspiel pfeifen wollen. Von dieser Idee hält Vogel allerdings nicht viel. Bis jetzt sei aber auch wegen einer Aussprache niemand an den Noch-FCB-Trainer herangetreten. Fraglich, wie sinnvoll eine Einladung über die Medien ist.

Einem Austausch, wenn eine persönliche Einladung irgendwann folgen sollte, würde Vogel aber zustimmen: «Zu jeder Zeit bin ich gerne für einen Dialog bereit. Ich glaube auch, dass es unbedingt notwendig ist.» Dabei solle es dann nicht um Schuldzuweisungen gehen. «Ich will dazu beitragen, dass das Spiel besser wird.» Deshalb sei er auch nicht nachtragend. Er wolle auch keine Schritte gegen den kritisierten Schiedsrichter unternehmen. Vogel gehe es nur um Optimierung.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.