Raketen beschädigen ukrainisches Energienetz
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Notreparaturen
International

Raketen beschädigen ukrainisches Energienetz

11.02.2023 07:52 - update 11.02.2023 09:39

Baseljetzt

Die jüngste Welle russischer Raketenangriffe erzwingt erneut Notreparaturen am ukrainischen Energienetz. Mehrere Wärme- und Wasserkraftwerke seien beschädigt worden.

Besonders schlecht sehe es mit der Stromversorgung im Gebiet Charkiw aus. Wegen der Instabilität im ukrainischen Stromnetz musste am AKW Chmelnyzkyj ein Reaktorblock abgeschaltet werden, in den Kernkraftwerken Riwne und Südukraine wurde die Produktion gedrosselt.

Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den russischen Angriff mit etwa 100 Raketen und Marschflugkörpern vom Freitag als Terror. In einer Videobotschaft berichtete er aber seinen Landsleuten, wie viel Unterstützung die Ukraine bei seiner Reise nach London, Paris und Brüssel in dieser Woche erfahren habe.

Am 24. Februar wird seit einem Jahr Krieg herrschen. US-Präsident Joe Biden kündigte einen Besuch beim wichtigen Ukraine-Unterstützer Polen kurz vor dem Jahrestag an.

Kiew: Russland setzte 71 Marschflugkörper ein

Die Gefahr durch russische Raketenangriffe dauerte auch in der Nacht zu Samstag an. In der Hauptstadt Kiew wurde am späten Freitagabend zum fünften Mal für diesen Tag Luftalarm ausgelöst. «Es droht ein Angriff mit Drohnen», teilte die Militärverwaltung des Kiewer Gebietes mit. Kampfdrohnen iranischer Bauart wurden auch über den Gebieten Mykolajiw und Odessa im Süden gesichtet und abgeschossen.

Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs setzte die russische Armee bei den Angriffen seit Freitagmorgen 71 Marschflugkörper ein. 61 davon seien abgefangen worden. Die Marschflugkörper seien von russischen Schiffen im Schwarzen Meer und von Flugzeugen aus abgefeuert worden. Ausserdem habe Russland nach vorläufiger Zählung 29 Raketen des eigentlich zur Luftabwehr bestimmten Systems S-300 gegen Bodenziele in der Ukraine eingesetzt. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht.

Reparaturen am Stromnetz

«Wir wurden von Kamikaze-Drohnen und S-300-Raketen angegriffen, und schliesslich begann am Morgen ein massiver Raketenangriff», schilderte Ukrenerho-Chef Kudryzkyj den Verlauf des Freitags. «Das Ausmass der Schäden ist beträchtlich: Den Russen ist es gelungen, mehrere Wärme- und Wasserkraftwerke zu beschädigen.»

Dadurch seien die Pläne zur Normalisierung der Stromversorgung zurückgeworfen worden, sagte er. «Aber es ist erneut keine Katastrophe passiert.» Auch die 14. russische Angriffswelle seit vergangenem Oktober habe nicht ihr Ziel erreicht, das ukrainische Energiesystem zu zerstören.

In der Grossstadt Charkiw werde daran gearbeitet, die Stromversorgung über das Wochenende wieder herzustellen. «Die kritische Infrastruktur von Charkiw wurde mit Strom versorgt», betonte der Ukrenerho-Chef. Auch in der Region Chmelnyzkyj und in Odessa werde an einer Stabilisierung der Lage gearbeitet. In der Hauptstadt Kiew gibt es derzeit immer sechs Stunden Strom, dann drei Stunden lang nicht. (sda/mei)

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11.02.2023 11:53

mil1977

Berichten zufolge gibt es einen Rückgang bei der Zahl kämpfender russischeer Ex-Häftlinge. Das ist sehr gut für die Ukraine. Das heisst, den Häftlingen wird immer bewusster das sie nur Kanonenfutter sind. Wenn den Wagner-Truppen also nun auch die Häftlinge ausgehen, muss V. Putin eine weitere Mobilmachung verkünden. Schon beim letzten Mal hatte man Probleme alle ausreichend auszurüsten. Es wird sich zeigen, ob die Russen nochmals eine Mobilmachung akzeptieren. Eventuell greift V. Putin auch auf weitere Söldner zurück oder sogar Terroristen. Oder er holt die Truppen zurück die in Afrika, Syrien etc. sind.

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