Rammstein-Anwalt kritisiert mediale Berichterstattung
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Vorwürfe
International

Rammstein-Anwalt kritisiert mediale Berichterstattung

09.07.2023 07:25 - update 09.07.2023 08:06
Lea Meister

Lea Meister

Der Anwalt von Rammstein-Sänger Till Lindemann hat sich öffentlich zu Berichterstattung und Vorgehen gegen junge Blogerinnen geäussert. Auch sie müssten die aktuelle Rechtslage beachten.

«Auch der You­tuber, auch die Bloggerin muss die Rechtslage beachten. Wenn von denen Behauptungen aufgestellt werden, für die es keinen Beweis gibt, dann haften sie. Das ist geltendes Recht, und so ist es auch richtig, so ist es nun mal», sagt Christian Schertz im Interview mit dem Sonntags Blick.

Zur sogenannten Opfervermutung, also, dass man nach #MeToo den Menschen zunächst glauben soll, die sich als Opfer darstellen, sagt er: «Wir haben immer wieder Fälle, in denen eine Person einseitig und ohne Belege Vorwürfe erhebt und die Medien das übernehmen. Dann kommt jeweils der Alibisatz: Es gilt die Unschuldsver­mutung. Ich finde diese Entwicklung, diese Form von Verdachtsberichter­stattung, verheerend.»

«Ziemlich schwierige Debattenkultur»

Einseitig erhobene Vorwürfe würden den Betroffenen öffentlich stigmatisieren und dafür sorgen, dass er sich faktisch nicht mehr wehren könne. «Wenn er redet, öffnet er den anderen Medien Tür und Tor, darüber zu berichten. Und wenn er schweigt, heisst es: Warum sagt er nichts dazu? Das ist eine Entwicklung der letzten Jahre, die nicht gut ist und Menschen ungebremst öffentlich vorführt.»

Auch beschwert sich der 57-jährige Schertz über die «ziemlich schwierige Debattenkultur». inerseits gebe es den Hass im Netz, «andererseits einen moralischen Standard in den ­Medien und in der Politik, dem kaum ­jemand gerecht werden kann».

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09.07.2023 09:55

PJPM

All jene, die bisher auf den sozialen Medien oder vor Konzerten “Gerechtigkeit” gefordert haben sollten sich dessen Grwahr sein, dass diese nicht meinungsabhängig und nicht Einbahn ist. Es kann auch bedeuten, dass die Untersuchungen zeigen, dass eine Person unschuldig ist und die lauthals Schreienden die “Gerechtigkeit” zu spüren bekommen. Drum prüfe, wer dem Massensport Vorverurteilung frönt, ob man sich nicht selbst in die Nesseln setzt. Wer am lautesten Gerechtigkeit schreit, muss nicht unbedingt Recht haben.

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