Rechtspopulist Farage zieht ins britische Parlament ein
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Rechtspopulist Farage zieht ins britische Parlament ein

05.07.2024 06:24

Baseljetzt

Der Rechtspopulist und Brexit-Befürworter Nigel Farage zieht erstmals ins britische Parlament ein. Der Chef der Partei Reform UK konnte sich im südostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea klar durchsetzen.

Farage benötigte acht Versuche, um ein Mandat für das Unterhaus zu erringen. Der 60-Jährige sass jahrzehntelang für die rechte Ukip-Partei im EU-Parlament und gilt als treibende Kraft hinter dem Referendum über den EU-Austritt Grossbritanniens. Er wird daher auch als «Mr. Brexit» bezeichnet.

«Leute, das ist riesengross»

Mit seiner überraschenden Kandidatur hat Farage die bisherige konservative Regierungspartei von rechts unter Druck gesetzt und damit zu ihrer vernichtenden Wahlniederlage beigetragen. Ausser dem Parteichef zieht auch Lee Anderson für die Rechtspopulisten ins Parlament ein. Der ehemalige Vizegeschäftsführer der Konservativen war erst vor einigen Monaten zu Reform UK übergelaufen.

Farage wandte sich noch in der Nacht in einer Videobotschaft an seine Anhänger und sprach von einem «beinahe unglaublichen Ergebnis» für seine Partei. «Leute, das ist riesengross.»

Vorbild ist Ex-US-Präsident Trump

Farages erklärtes Ziel ist, die – mit weit mehr Abgeordneten im Parlament vertretenen – Tories durch eine konservative Bewegung unter seiner Führung zu ersetzen. Vorbild ist Ex-US-Präsident Donald Trump, mit dem der Brite nach eigenen Angaben befreundet ist. Angesichts der innerparteilichen Streitereien bei den Konservativen werde er de facto Oppositionsführer sein, sagte Farage in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur während des Wahlkampfs.

Die Konservativen dürften tatsächlich vor einem kompletten Neubeginn stehen. Die frühere Innenministerin Suella Braverman, aussichtsreiche Kandidatin auf die Nachfolge Sunaks, spekulierte bereits über eine mögliche Aufnahme von Farage in ihre Partei.

In fünf Jahren sei auch das Amt des Premierministers im Bereich des Möglichen, gab Farage an. Ob er sich mit Trump abgestimmt hat, wollte er nicht sagen. Zu privaten Gesprächen mit dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten äussere er sich zwar nie. «Aber er scheint ziemlich wohlwollend zu sein.»

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05.07.2024 06:05

spalen

das ist – leider – keine überraschung.

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