Roche-Park wird der Öffentlichkeit verwehrt
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Pharmakonzern
Basel-Stadt

Roche-Park wird der Öffentlichkeit verwehrt

17.11.2023 10:15 - update 18.11.2023 08:13
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Der Regierungsrat übergibt dem Grossen Rat die Bebauungspläne des Roche-Südareals. Der Pharmariese will dort zurückbauen und unter anderem einen neuen Park errichten. Es gibt 45 Einsprachen gegen die Pläne.

Nach Abschluss der Bauarbeiten am Forschungszentrum und am Bau 2 auf dem Nordareal will Roche nun die Gebäude auf dem Südareal zurückbauen. Auf diesem sollen ein Park und ein zentrales Gebäude für Mitarbeitende entstehen. Doch der Park ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht, vielmehr behält ihn Roche als Baulandreserve. Das heute bestehende Baupotential werde «für zukünftige Bedürfnisse erhalten», schreibt der Kanton in einer Mitteilung. Mit anderen Worten.

Platz im Bebauungsplan hätte es auch für ein drittes Hochhaus mit einer maximalen Höhe von 221 Metern. Der Bau 3 ist aber derzeit auf den neuen Visualisierungen nicht eingeplant, da nicht noch mehr Büroräumlichkeiten benötigt werden. Er könne aber jederzeit wieder aufs Tapet gebracht werden.

Regierung empfiehlt, Einsprachen abzuweisen

Die Regierung hat den entsprechenden Bebauungsplan verabschiedet und empfiehlt dem Grossen Rat, die 45 eingegangenen Einsprachen – unter anderem vom Heimatschutz – abzuweisen. Die Kritik gilt der weiteren Verdichtung des Areals und der Vernichtung von Bausubstanz. Beim Heimatschutz regte sich Widerstand wegen zweier schutzwürdiger Bauten auf dem Areal.

Die Regierung kontert, die Verdichtung habe bereits auf dem Nordareal stattgefunden. Auf dem Südareal werde die bereits bestehende Nutzung in die Höhe verlagert, wodurch die überbaute Fläche abnehme. Mit dem Bebauungsplan könne ausserdem der Anteil an Grünflächen verdoppelt werden, dies sei im Sinne eines besseren Stadtklimas. Zur Kritik des Heimatschutzes sagt die Regierung, die Interessensabwägung falle hier zu Gunsten der Entwicklung des Areals und gegen den Erhalt der beiden Bauten aus.

1,2 Milliarden für Forschung und Produktion

Der Pharmakonzern will ausserdem die Infrastruktur des Nordareals erneuern. So sollen in den kommenden zwei Jahren 1,2 Milliarden Franken in weitere Gebäude investiert werden, heisst es in einer Mitteilung. Eine halbe Milliarde fliesst in ein neues Forschungs- und Entwicklungsgebäude, welches 13 Stockwerke umfasst und 72 Meter hoch sein wird. Über eine halbe Milliarde wird für ein neues Produktionsgebäude aufgewendet und 100 Millionen in ein Gebäude für das Institute of Human Biology. Letzteres bietet Platz für bis zu 250 neue Stellen für Forschende. Bis 203o sollen die Neu- und Umbauten abgeschlossen sein.

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17.11.2023 16:20

andreas-boesch

Diese Pharmakonzerne sollten endlich aufhören Gott zu spielen!

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17.11.2023 15:58

Marius

Beim lesen des Titels war ich vor Wut ausser mir. Habe dann den Bebauungsplan nachgeschaut und es ist vollkommen okay. “Park” kann man das jetzt auch nicht wirklich nennen. Bitte schockt uns Leser nicht so.

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