Regierung will Sexarbeitenden den Berufswechsel erleichtern
©Symbolbild: Keystone
Pilotprojekt
Basel-Stadt

Regierung will Sexarbeitenden den Berufswechsel erleichtern

23.10.2025 15:54 - update 23.10.2025 17:03

Baseljetzt

Ein Pilotprojekt soll Sexarbeitenden in Basel den beruflichen Neuanfang erleichtern. Die Regierung hat dem Grossen Rat beantragt, den entsprechenden Beschluss zu verabschieden. Der Verein Aliena soll dafür jährlich rund 290’000 Franken erhalten.

Im Januar 2023 hatte der Grosse Rat den Vorstoss von EVP-Grossrat Christoph Hochuli überwiesen, der wirksame Ausstiegsprogramme für Menschen aus der Prostitution forderte. Am Mittwoch legte der Regierungsrat seine Antwort vor. Er beantragt dem Parlament, für die Jahre 2026 bis 2030 rund 1,43 Millionen Franken für ein entsprechendes Pilotprojekt zu bewilligen.

Hilfe bei Berufs- oder Wohnungssuche

Das Programm soll Sexarbeitenden den Weg in andere Berufe erleichtern. Geplant sind individuelle Beratungen, Hilfe bei der Arbeits- und Wohnungssuche, finanzielle Unterstützung in Übergangsphasen sowie eine externe Evaluation, um den Erfolg der Massnahmen zu prüfen. Die Fachstelle für Frauen im Sexgewerbe, der Verein Aliena, ist seit über zwanzig Jahren im Bereich Beratung und Begleitung tätig und soll das Projekt umsetzen. Dort werden bereits Beratung, psychosoziale Unterstützung und Hilfe bei der beruflichen Neuorientierung angeboten. Im Rahmen des Pilotprojekts soll das Angebot nun deutlich ausgebaut werden.

Betroffenen langfristig Perspektiven bieten

Gemäss Studien würden viele Sexarbeitende aus ihrem Beruf aussteigen, wenn sie eine realistische Alternative hätten. Die meisten arbeiten aus wirtschaftlicher Not heraus oder unter grossem Druck. Hürden wie fehlende Ausbildung, Sprachprobleme, unsicherer Aufenthaltsstatus oder psychische Belastungen machen den Ausstieg zusätzlich schwierig. Der Regierungsrat betont, dass das Programm Betroffenen langfristig Perspektiven bieten und so auch soziale Folgekosten verringern könne.

Das Pilotprojekt soll 2026 starten und extern evaluiert werden. Die Ergebnisse sollen zeigen, wie ein dauerhaftes kantonales Ausstiegsprogramm ab 2031 aussehen könnte.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.