Regierungsauftrag geht an Kanzler Nehammer
©Bild: Keystone
Österreich
International

Regierungsauftrag geht an Kanzler Nehammer

22.10.2024 14:17 - update 22.10.2024 16:03

Baseljetzt

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat dem bisherigen Kanzler Karl Nehammer von der konservativen ÖVP den Regierungsauftrag erteilt.

Nehammer solle umgehend Koalitionsverhandlungen mit der sozialdemokratischen SPÖ aufnehmen, sagte das Staatsoberhaupt. Damit ist die rechte FPÖ trotz ihres Sieges bei der Parlamentswahl Ende September vorerst aus dem Rennen für eine Regierungsbeteiligung.

In den Sondierungsgesprächen der vergangenen Tage habe sich bestätigt, dass niemand mit der FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl koalieren wolle, erklärte Van der Bellen. «Herbert Kickl findet keinen Koalitionspartner, der ihn zum Bundeskanzler macht», sagte er.

Die Parteichefs von ÖVP und SPÖ hätten dem Präsidenten erklärt, dass sie aus Sorge um die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht mit der FPÖ regieren wollten, sagte Van der Bellen. Sie hätten auch die Moskau-freundliche Haltung der FPÖ, deren fehlende Abgrenzung zu Rechtsextremen und die Bedenken ausländischer Geheimdienste als Gründe genannt.

«Österreich braucht eine handlungsfähige, eine stabile, eine integre Regierung», sagte der Präsident. Er schloss nicht aus, dass die liberalen Neos oder die Grünen ebenfalls Teil der nächsten Regierung werden könnten, um eine breitere Mehrheit im Parlament abzusichern.

Die FPÖ hatte die Wahl zum Nationalrat am 29. September mit 29 Prozent gewonnen. Die ÖVP erlitt starke Stimmenverluste und wurde mit 26 Prozent auf den zweiten Platz verdrängt. Die SPÖ rutschte auf ein historisches Tief von 21 Prozent, gefolgt von den Neos (9 Prozent) und den bislang mit der ÖVP regierenden Grünen (8 Prozent). (sda/lab)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

22.10.2024 15:18

mil1977

Die ÖVP ist seit 1986 durchgängig in der Regierung. In dieser Zeit ist die Einwohnerzahl von 7,5 auf 9,2 Millionen, die Anzahl der Muslime von 100.000 auf 800.000 und der Anteil der Menschen mit migrantischem Hintergrund von weniger als 10 auf fast 30 Prozent gestiegen. Der Entscheid unserer österreichischen Bekannten schon vor einigen Jahren nach Australien auszuwandern war daher völlig richtig und auch gut.

2 2
23.10.2024 08:55

Sonnenliebe

Ihr Kommentar enthält wieder einmal rassistische Inhalte, unglaublich, dass dieser Kommentar so gebilligt wird.

1 0
22.10.2024 12:21

Brunoe

Alles andere wäre eine Katastrophe – es braucht in Europa nicht noch mehr Scharfmacher, es reicht jetzt.

1 2

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.