
Rekord beim Musikbüro Basel: Doch das Geld reicht bei weitem nicht für alle
Lea Meister
Der RegioSoundCredit des Musikbüros Basel vergibt dreimal jährlich Förderbeiträge für Produktionen im Pop-Musikbereich. Die Bewerbungen dafür haben sich verdoppelt. Etwa die Hälfte wird aber leer ausgehen.
Die Produktionsförderung durch das Musikbüro Basel ging im neuen Jahr in die erste Runde. Wie das Büro am Freitag mitteilt, wurden dabei Rekorde verzeichnet. Noch nie gingen derart viele Förderanträge ein und: auch die Summe der beantragten Fördergelder war noch nie so hoch.
Dreimal im Jahr vergibt der RegioSoundCredit des Musikbüros Basel Förderbeiträge für Musikproduktionen, Konzerttourneen und Musikvideos. Seit der Erhöhung der Subventionen im vergangenen November beträgt die Fördersumme 250’000 Franken.
41 Bewerbungen sind eingegangen
Bewerben können sich erfahrene Musiker:innen und Bands, die nachweisen können, dass sie künstlerisch engagiert und fachkundig im Bereich der Popmusik unterwegs sind. Dabei sollen sie die Basler Musikszene mitprägen.
Die Statistik der vergangenen vier Jahre zeigt: Pro Ausgabe haben sich im Schnitt knapp 20 Personen oder Bands beworben. Schon jetzt, zu Beginn des Jahres, sind 41 Bewerbungen eingegangen, ein sprunghafter Anstieg also. 261’000 Franken wurden dabei beantragt.
Mehr Öffentlichkeit und mehr Fördergelder
Ein Grund für den Anstieg könnte laut dem Musikbüro die gesteigerte öffentliche Wahrnehmung sein, da die Kommunikation des Musikbüros umstrukturiert und intensiviert wurde.
Durch die Trinkgeldinitiative wurden die Fördergelder erhöht und die Medienberichterstattung über den Namenswechsel könnten auch geholfen haben. Auch könnte es sein, dass durch die Corona-Jahre noch immer ein Nachholbedarf besteht.
Claudia Jogschies, Fachleiterin «Professionals» und verantwortlich für den RegioSoundCredit spricht bei diesem Rekord von einem zweischneidigen Schwert: «Natürlich freuen wir uns über die lebendige Basler Populärmusikszene und die vielen hochstehenden Eingaben und Produktionen, die uns erwarten. Gleichzeitig ist es ernüchternd, dass die Fördergelder trotz der Erhöhung weiterhin nicht ausreichen werden.»
Die Hälfte wird leer ausgehen
Eine unabhängige fünfköpfige Jury aus nationalen Musikexpert:innen wird die Eingaben beurteilen und die Gelder verteilen. Eine grosse Herausforderung, denn etwa die Hälfte aller Eingaben werden leer ausgehen oder, nicht so viele Mittel erhalten, wie beantragt wurden.
Die nächsten Vergaben sind im Mai und September. Das Musikbüro bleibt gespannt, ob es sich bei diesem Rekord um einen langfristigen Trend handelt.
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