«Revital starb vermutlich an einer Gebärmutter-Entzündung»
Zoo Basel
Basel-Stadt

«Revital starb vermutlich an einer Gebärmutter-Entzündung»

01.02.2023 18:34

Julia Schwamborn

Der Zoo Basel meldete am Dienstagabend den Tod von Revital. Das Orang-Utan-Weibchen wurde morgens leblos im Gehege gefunden. Für ihr Junges hatte das die Euthanasie zur Folge.

Einige Tage nach der Geburt ihres Jungen, verstarb Orang-Utan-Weibchen Revital (22) unerwartet im Basler Zolli. Die Todesursache sei vermutlich eine Sepsis infolge einer Gebärmutterentzündung gewesen, so Adrian Baumeyer, Kurator des Affenhauses, gegenüber Telebasel. Eine klassiche Wochenbettkrankheit. Revital sei nach der Geburt sehr müde gewesen und hätte nur weniger Futter und Wasser zu sich genommen. Fieber habe sie allerdings keines gehabt. «Dass sie sich etwas zurückziehen und weniger aktiv sind, das ist ganz normal nach einer Geburt. Das Tier hat einen gesunden Eindruck gemacht und es gab keine Hinweise darauf, dass wir es näher untersuchen sollten», so Baumeyer. Deshalb sei ihr plötzlicher Tod auch so unerwartet gewesen. Der Leichnam des Menschenaffen wurde zur Obduktion nach Bern in die Tierpathologie gebracht.

Handaufzucht wäre unmöglich gewesen

Ihr Junges, welches zum Zeitpunkt des Todes vier Tage alt war, musste in der Folge eingeschläfert werden. Die Euthanasie erfolgte in Absprache mit den Zuchtbuchverantwortlichen sowie verschiedenen Orang-Utan-Experten. Das Einschläfern sei eine sehr schwierige Entscheidung gewesen, die niemanden im Zoo kalt gelassen habe. Doch ohne seine Mutter sei es leider nicht lebensfähig. «So ein Jungtier ist extrem abhängig von der Mutter. Die ersten sieben Jahre ist es praktisch konstant bei ihr und lernt da alles, was es später im Leben braucht. Das können wir auch mit der Handaufzucht nicht ersetzen», so Biologe Baumeyer.

Wir Menschen interagierten mit dem Tier, wie wir mit unseren eigenen Kindern agieren würden. So ein Jungtier, das bei Menschen aufwächst, lerne so fälschlicherweise das «Menschsein». «Später im Leben bekommt es dann wirklich Probleme. Es wird gross, stark und gefährlich und kann nicht mehr bei den Menschen bleiben. Es muss dann zurück zu den Orang-Utans und das funktioniert dann eben nicht». Adrian Baumeyer habe der gestrige Tag enorm mitgenommen. Nach der Entscheidung, das Äfflein einzuschläfern, habe er den restlichen Tag nichts mehr zu Stande bekommen. Trotzdem, sei die Entscheidung, wie alle Entscheidungen die der Zolli fällt, zum Wohle des Tieres ausgefallen.

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