«Riebli», «Pumuckl», «Redgar» – Eine persönliche Sicht auf den Tag der Rothaarigen
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Genmutation
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«Riebli», «Pumuckl», «Redgar» – Eine persönliche Sicht auf den Tag der Rothaarigen

26.05.2024 17:42 - update 26.05.2024 20:51
Kasimir Heeb

Kasimir Heeb

Am Sonntag ist der weltweite Tag der Menschen mit einer Genmutation auf dem Gen MC1R. Umgangssprachlich auch «Ginger» genannt. In der Baseljetzt-Redaktion arbeitet auch jemand mit roten Haaren.

Hallo. Ja, das bin ich. Ich bin Kasimir und ich bin seit 19 Jahren so ein Mutant. Oder so ähnlich … Und am 26. Mai 2024 «feiere» ich meinen persönlichen 19. Welttag der Rothaarigen. Wobei ich erst vor drei Tagen das erste Mal davon gehört habe. Etwas Spezielles unternehmen werde ich wahrscheinlich nicht. Ausser vielleicht, dass ich diesen Text hier dazu verfasse.

Der soll von meinen persönlichen Erfahrungen mit meiner aussergewöhnlichen Situation berichten. Denn nur zwischen einem und zwei Prozent der Weltbevölkerung haben rote Haare. Und wie bei so vielen Minderheiten gibt es auch Vorurteile gegenüber Rothaarigen: Sie seien seelenlos, temperamentvoll, stammten alle aus Schottland oder Irland und könnten hexen.

(Logischerweise) veraltete Vorurteile

Ich persönlich muss sagen, dass ich diese Sprüche nur ab und zu zu hören bekomme. Vor allem im Kindesalter, wenn viele Kinder unter ihren roten Haaren leiden, blieb ich von grösseren Hänseleien verschont. Das geht oder ging aber eben nicht allen so: Meine Ahn:innen (die immer noch nicht aus Schottland stammen!) erzählten mir so manche unangenehme Geschichte.

Diese Geschichten aus früheren Zeiten passen im Allgemeinen zu den Witzen, die langsam ebenfalls ein bisschen veraltet sind. Es wäre einmal an der Zeit, dass neue Mythen ausgedacht werden. Die Scheiterhaufen und brennenden Dachstöcke kennen wir «Seelenlosen» schon in- und auswendig.

Erkennungsmerkmal Nummer 1

Trotzdem werde ich im Alltag immer mal wieder mit meiner Haarfarbe konfrontiert. Beispielsweise findet das Rot immer wieder den Weg in diverse Spitznamen. Jegliche Variationen vom orangen Gemüse «Riebli» waren schonmal vertreten. Oder auch «Pumuckl» und «Redgar». Wobei die beiden Letzteren wohl auch mit meinen Frisurenwahlen zusammenhängen. Apropos:

Zusammenfassend lässt sich schon sagen, dass die Seltenheit «Ginger» auch heutzutage immer wieder ein Gesprächsthema ist. Eine rote Kopfbedeckung fällt nun mal auf, das hat auch schon der böse Wolf gemerkt. Jedoch sollte weder die Rothaarigkeit noch irgendein anderes Merkmal ein Grund dafür sein, sich übermässig über andere Menschen lustig zu machen.

Sollte sich jemand durch diesen Text inspiriert fühlen, den Tag der roten Haare zu feiern, lade ich gerne hier dazu ein. Vielleicht hat der eine oder die andere Lust, sich mit einem Kommentar an diesem Artikel zu beteiligen.

Ansonsten wünsche ich mit meinen verbliebenen magischen Fähigkeiten noch einen zauberhaften Tag der Rothaarigen.

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