Roche spürt nachlassende Corona-Absätze
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Jahresabschluss
Basel-Stadt

Roche spürt nachlassende Corona-Absätze

02.02.2023 07:17 - update 02.02.2023 13:22

Baseljetzt

Der Pharmakonzern Roche ist im Geschäftsjahr 2022 nur leicht gewachsen. Die nachlassende Corona-Pandemie hat in beiden Sparten, Pharma und Diagnostik, Spuren hinterlassen.

Insgesamt legte der Umsatz von Roche 2022 um 1 Prozent auf 63,3 Milliarden Franken zu, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Wachstum 2 Prozent und lag damit im Rahmen der Management-Erwartungen, die von einem stabilen bis prozentual niedrigen einstelligen Wachstum ausgegangen sind.

Während die Pharmasparte mit 45,6 Milliarden 1 Prozent mehr umsetzte, blieben die Umsätze im Diagnostik-Geschäft stabil bei 17,7 Milliarden Franken. Die Sparte hatte 2021 mit den zahlreichen Corona-Tests überdurchschnittlich stark von der Pandemie profitiert.

Kernergebnis stieg um 1 Prozent

Den Konzerngewinn beziffert Roche auf 13,5 Milliarden Franken nach 14,9 Milliarden im Vorjahr. Das operative Kernergebnis, das Analysten als Richtgrösse nutzen, stieg um 1 Prozent.

Die ausgewiesenen Umsatz-Zahlen liegen in etwa im Rahmen der durchschnittlichen Analystenschätzungen. Auf Gewinnseite fallen sie dagegen etwas tiefer aus.

Für das laufende Geschäftsjahr 2023 bleibt Roche im Ausblick vorsichtig. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen von einem Rückgang der Umsätze im niedrigen einstelligen Prozentbereich an. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Roche ernennt Teresa Graham zur Pharmachefin

Im letzten Dezember hatte der langjährige Pharmachef Bill Anderson seinen Abgang per Ende 2022 bekannt gegeben. In der Zwischenzeit leitet der designierte Konzernchef und frühere Chef der Diagnostics-Sparte, Thomas Schinecker, Roche Pharmaceuticals interimistisch.

Mit Teresa Graham hat Roche eine interne Lösung gefunden. Die 49-Jährige ist laut einer Mitteilung vom Donnerstag seit 2005 für das Unternehmen tätig, zuletzt war sie Leiterin Global Product Strategy der Sparte Pharmaceuticals. Davor habe sie unter anderem wesentliche Teile des Portfolios für die Roche-Tochter Genentech geleitet.

Gleichzeitig ernannte der Verwaltungsrat Levi Garraway, Chief Medical Officer und Executive Vice President von Global Product Development mit Sitz in South San Francisco, zum Mitglied der erweiterten Konzernleitung, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der 54-jährige Garraway ist seit 2019 in der aktuellen Position für Roche tätig. Er und die neue Pharmachefin Graham werden an CEO Schinecker berichten, welcher im März den CEO-Job übernimmt.

Roche-CEO Schwan verdiente 2022 gleich viel wie im Vorjahr

Der scheidende Roche-CEO Severin Schwan hat im vergangenen Jahr 11,5 Millionen Franken verdient und damit gleich viel wie 2021. Schwan wird ab März den noch amtierenden VRP Christoph Franz ersetzen. Den CEO-Posten wird dann Thomas Schinecker übernehmen.

Zum Vergleich: Der Novartis-CEO Vas Narasimhan musste 2022 eine deutliche Entschädigungsreduktion hinnehmen und bekam insgesamt noch 8,5 Millionen Franken. Alle Mitglieder der Roche-Geschäftsleitung erhielten zusammen im Berichtsjahr 37,2 Millionen Franken nach 35,5 Millionen im Jahr 2021. (sda/mei)

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