
Rümelinsbrunnen wird Gedenkort für Pogrom gegen Juden
Leonie Fricker
Bis heute fehlt in Basel ein Erinnerungsort, der an die im Pogrom von 1349 ermordeten Basler Jüdinnen und Juden erinnert. Der Regierungsrat hat nun den Brunnen am Rümelinsplatz zum Gedenkort ernannt.
Damit soll zum einen an die tragische Vergangenheit erinnert, zum anderen aber auch die jahrhundertealte Verbindung der jüdischen Gemeinde in Basel gewürdigt werden, schreibt der Basler Regierungsrat am Dienstag in einer Mitteilung.
Kunstwerk soll Brunnen ergänzen
Den Rümelinsbrunnen als Erinnerungsort soll ein Kunstwerk in der Nähe des Brunnens ergänzen. «Das Kunstwerk soll den Brunnen zu einem Zeichen des respektvollen Zusammenlebens im Stadtbild machen», heisst es weiter. Wer das Werk gestalten wird, ist noch offen. Mehrere Kunstschaffende dürfen einen Vorschlag einreichen, eine Jury wird den Auftrag vergeben. In der Jury sitzen sowohl Kunstsachverständige als auch Vertreterinnen und Vertreter jüdischer Organisationen und des Kantons.
Gräueltat im Mittelalter
Der Gedenkort soll den Blick auf die Ermordung der Basler Jüdinnen und Juden im Pogrom von 1349 richten. Die jüdische Bevölkerung wurde damals von einem Mob aus der Stadt auf eine Kiesinsel im Rhein getrieben und bei lebendigem Leibe verbrannt. Der Rat war im Mittelalter aktiv an der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung beteiligt.
Wie der Regierungsrat schreibt, sollen der Brunnen und das Kunstwerk aber auch an das vielfältige jüdische Leben erinnern, das Basel insbesondere in den Strassen rund um den Rümelinsplatz jahrhundertelang prägte.
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Hampe56
Dieser Gedenkort ist wichtig… aber …Basler Regierungsrat…. grauenhafte Gegenwart im Gazastreifen nicht vergessen und…. öffentlich reagieren ….