Rund 3,2 Milliarden Franken aus Afghanistan blockiert
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BIZ
Basel-Stadt

Rund 3,2 Milliarden Franken aus Afghanistan blockiert

11.04.2023 12:57 - update 11.04.2023 14:05

Baseljetzt

Auf einem Konto der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel sind rund 3,2 Milliarden Franken aus Afghanistan deponiert. Das Geld gehört gemäss EDA dem afghanischen Volk und ist für gezielte Aufgaben reserviert.

Das Konto läuft auf die private Stiftung «Fund for the Afghan People». Bisher wurde von dem Geld noch nichts ausgeschüttet. Dies bestätigte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das afghanische Geld wurde von den USA blockiert, als die Taliban im August 2021 die Macht in Afghanistan nach dem chaotischen Abzug internationaler Streitkräfte übernommen hatten. Es kommt aus Währungsreserven von rund sieben Milliarden Dollar, welche die afghanische Zentralbank zuvor in den USA deponiert hatte.

2022 verfügte die US-Regierung, dass rund die Hälfte dieser Währungsreserven, also umgerechnet rund 3,2 Milliarden Franken, in die Schweiz gebracht und «für die Bedürfnisse des afghanischen Volks» aufgehoben wird.

Für die Zentralbank reserviert

Der Tagesanzeiger hatte am Dienstag zuerst darüber berichtet, dass die Gelder auf dem Konto bei der BIZ nicht für humanitäre Hilfe verwendet werden dürften, obschon das Vermögen unterdessen mehrere Millionen Franken Zinsen abgeworfen habe.

Das Geld auf dem BIZ-Konto sei für «gezielte Aufgaben gemäss Stiftungszweck einschliesslich der Stabilisierung der Wechselkurse und Preise in Afghanistan reserviert», hiess es beim EDA auf Anfrage. Dem Tagesanzeiger erklärte die Schweizer Diplomatin und Stiftungsrätin Alexandra Baumann zudem, dass der «Fund for the Afghan People» das Geld nicht einfach nach Afghanistan schicken könne.

Die Statuten der Stiftung würden verlangen, dass das Geld dem afghanischen Volk dienen sollte. Dies bedeute, dass das Geld nicht in die Hände der Taliban-Regierung gelangen dürfe, sagte Baumann. Die Taliban hatten im Zuge ihrer Machtübernahme auch die afghanische Zentralbank übernommen. (sda/fra)

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