Russland hat keine Lust auf Friedenskonferenz in der Schweiz
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Ukraine-Krieg
Schweiz

Russland hat keine Lust auf Friedenskonferenz in der Schweiz

11.04.2024 07:01 - update 11.04.2024 08:52

Baseljetzt

Die Schweiz will auf dem Bürgenstock Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hosten. Bis jetzt habe man noch keine Einladung erhalten, heisst es von russischer Seite. Interesse habe man nicht.

Russland wird nach eigenen Angaben nicht an der Friedenskonferenz in der Schweiz teilnehmen. Moskau habe keine Einladung zur Konferenz erhalten, teilte die russische Botschaft in Bern am Mittwoch mit. «Aber selbst im Fall des Erhalts einer Einladung für so ein Ereignis würde sie die russische Seite nicht annehmen», heisst es weiter in der Pressemitteilung. Ohne russische Beteiligung verkomme das Treffen am Berg Bürgenstock zu einer weiteren Runde fruchtloser Konsultationen. Der Gipfel ist am 15. und 16. Juni geplant.

«Ansammlung von Ultimaten»

Die Botschaft erklärte die Ablehnung damit, dass in der Schweiz angeblich nur der Friedensplan des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verhandelt werde. Dessen Friedensformel aber «ist eine Ansammlung an Ultimaten gegenüber Russland und zieht die Interessen der nationalen Sicherheit unseres Landes nicht in Betracht». Selenskyj hatte unter anderem den vollständigen Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet gefordert – darunter auch von der bereits seit 2014 von Moskau annektierten Krim.

Moskau bemängelte, dass andere Friedensinitiativen – unter anderem aus China und Afrika – bei der Konferenz keine Beachtung fänden. Dagegen sagte der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis bei der Vorstellung der Konferenz, dass sie über den von Selenskyj erarbeiteten Friedensplan hinausgehen und auch existierende Vorschläge von anderen Ländern, beispielsweise China, berücksichtigen werde. (sda/maf)

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12.04.2024 15:24

mil1977

V. Putin und Co. tönten über viele Jahre immer wieder von Russlands Sicherheitsinteressen, obwohl es klar war und ist, dass es die stärkste Militärmacht in Europa und die zweitgrösste Nuklearmacht der Welt nicht nötig hat, um seine Sicherheit zu fürchten.
Diese Sicherheitsbedürfnisse waren immer eine vorgeschobene Verhandlungsmasse, um Russlands Interessen voranzutreiben.
Die Diplomatie musste unter solchen Umständen scheitern und sie wird auch bei dem jetzt tobenden Krieg scheitern, so lange V. Putin einen Sieg für möglich hält. Dieser Krieg ist für V. Putin ein völlig legitimer. Und er hat mit seiner Medienkontrolle und Propaganda den Grossteil aller Russen von dieser Legitimität überzeugt.

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11.04.2024 17:27

vatiga

Schade, dialog ist nötig für die Konfliktlösung

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