
Russland schickt Kriegsschiffe nach Kuba
Tim Meyer
Die Luft zwischen den USA und Russland wird dicker. In den nächsten Wochen werden vor der kubanischen Hauptstadt russische Wasserfahrzeuge erwartet.
Mit der Ankunft von russischen Kriegsschiffen in Kuba dürften sich die Spannungen zwischen den USA und Russland weiterhin verstärken. Vor der Hauptstadt Havanna, die nur rund 170 Kilometer vom südlichsten Punkt Floridas entfernt ist, sollen russische Kriegsgeräte eintreffen, wie Blick berichtete.
Es werden mit Fahrzeugen wie Bergungsschleper, Öltanker, einer Raketenfregatte und dem U-Boot Kasan gerechnet. Letzteres verfügt über einen Atomantrieb. Laut dem kubanischen Verteidigungsministerium würde keine Bedrohung für die Region bestehen, wie die Zeitung Miami Herald berichtete.
Keine Atomwaffen in den Schiffen
Das Ministerium betonte weiter, dass keines der Schiffe Atomwaffen mit sich führen würde. Für die USA ist dies trotz allem ein alarmierendes Zeichen. Die Aktion wird laut einem anonymen Beamten der amerikanischen Regierung als Einschüchterungsversuch beschrieben.
Vergangene Woche erlaubte die USA der Ukraine, amerikanische Waffen für den Beschuss von russischen Gebieten einzusetzen. Dass nun russische Kriegsschiffe nach Kuba trieben, könnte eine Antwort aus Moskau darauf sein.
US-Präsident Joe Biden betonte zwar am Donnerstag, dass diese Waffen nur für Gegenangriffe und zur Verteidigung der Region Charkiw benutzt werden dürfen. Das innere Russland dürfe dabei nicht angegriffen werden.
Kuba und Russland verstehen sich
Moskau arbeitet seit Beginn des Ukraine-Krieges daran, die Beziehung zu Kuba zu verbessern. Die kommunistische Regierung des Inselstaates rund um Präsident Miguel Díaz-Canel, sicherte Putin im April 2023 noch «bedingungslose Unterstützung im Kampf mit dem Westen» zu.
Kuba und die Sowjetunion pflegten bereits während des Kalten Krieges ein gutes Verhältnis. Die Sowjetunion stationierte ausserdem während der Kubakrise 1962 Atomraketen auf der Insel. Die Angst war damals gross, dass ein Atomkrieg ausbrechen könnte. Diplomatischen Verhandlungen verhinderten Schlimmeres und die Raketen wurden wieder von der Insel weggebracht.
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