Russland und Belarus haben Manöver nahe EU-Grenze gestartet
©Bild: Keystone
Westen 2025
International

Russland und Belarus haben Manöver nahe EU-Grenze gestartet

12.09.2025 08:57

Baseljetzt

 Vor dem Hintergrund massiver Spannungen mit dem Westen hat am Morgen das gemeinsame Grossmanöver von Belarus und Russland begonnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland und Belarus haben das gemeinsame Manöver «Sapad 2025» gestartet, das auch in der Ostsee und Barentssee stattfindet und die Koordination verschiedener Truppenteile trainieren soll.
  • Offizielle Angaben zur Truppenstärke fehlen; westliche Schätzungen gehen von rund 30’000 Soldaten aus. Zudem soll die Mittelstreckenrakete Oreschnik getestet werden, die Atomsprengköpfe tragen kann.
  • Das Manöver ist kleiner als frühere Übungen, steht aber im Kontext hoher Spannungen mit der EU und Nato, zuletzt verschärft durch russische Drohnen über Polen.

Schauplätze der Übung namens Sapad 2025 («Westen 2025») sind Truppenübungsplätze in Belarus und Russland sowie die Ostsee und die Barentssee, heisst es einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Moskau.

Trainiert werden solle das Zusammenwirken verschiedener Truppenteile, besonders zwischen Kommandeuren und Stäben bei der gemeinsamen Abwehr einer Bedrohung.

Nach Angaben aus Moskau nehmen an der Übung auch Beobachter und Truppenkontingente anderer Partnerländer Russlands teil. Das betrifft speziell den von Russland dominierten Militärblock OVKS und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit.

Keine offiziellen Angaben zur Truppenstärke

Zur Zahl der eingesetzten Soldaten und Truppenverbände hat Moskau keine offiziellen Angaben gemacht. Nach westlichen Schätzungen sind insgesamt etwa 30’000 Soldaten involviert, davon etwa 8’000 Soldaten auf belarussischem Boden.

Aus Minsk hiess es zuletzt, dass der Umfang des Manövers verringert und Teile der Übungen ins Landesinnere verlegt würden, um die Spannungen mit den westlichen Nachbarländern zu senken.

Beim Manöver soll aber auch die Mittelstreckenrakete Oreschnik getestet werden, die potenziell Atomsprengköpfe tragen kann.

Im Vergleich zu früheren Übungen ist das Manöver relativ klein. 2021 nahmen rund 200’000 Soldaten an der Übung teil. Die anschliessend in den westlichen Landesteilen Russlands und in Belarus verbliebenen Truppenteile starteten im Februar 2022 dann den Angriff auf die Ukraine.

Wegen des weiterhin dort laufenden Konflikts sind die Reserven für Übungen begrenzt.

Spannungen sind gross

Die Beziehungen Russlands zur EU und Nato sind stark angespannt, weil erst in dieser Woche über Polen mehrere russische Drohnen aufgetaucht und dann abgeschossen wurden. Polen und Litauen haben daraufhin den Luftraum geschlossen. (sda/mik)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.