
@salizaemme: «Ich kommentiere die Spiele mit einem Augenzwinkern»
Baseljetzt
Vor genau zehn Jahren hat Daniel den Twitter-Account «salizaemme» eröffnet. Im Interview erzählt der Fan von der Motivation hinter seinem Account und seinem persönlichen Bezug zum FC Basel.
Baseljetzt: Daniel, wer bist du eigentlich? Wer steckt hinter dem Account «salizämme»?
salizaemme: Ich bin Daniel, ich bin 34, in Basel geboren und aufgewachsen. Mittlerweile lebe ich nicht mehr in Basel, ich bin im Jahr 2018 nach Nürnberg gezogen. Ich war schon immer interessiert am FCB. Es war der klassische Werdegang: Ich bin mit meinem Vater als kleiner Junge ins Stadion gegangen. Am Anfang habe ich den Account «salizämme» mit einem Freund zusammen gemanagt. Und seit drei oder vier Jahren mache ich das allein.
Wie kam es dazu, dass ihr den Twitter-Account «salizämme» vor zehn Jahren gegründet habt?
Wir sind auf die Idee gekommen, da wir vom 11-Freunde-Liveticker inspiriert wurden. Diesen fanden wir cool, weil sie lustig über die Spiele getwittert haben. Wir haben schnell gemerkt, dass es eine Community auf Twitter gibt, die regelmässig über den FCB schreibt. Das sind immer dieselben – ganz unterschiedliche Charaktere. Es hat sich dann ergeben, dass wir uns einfach mit diesen Leuten ausgetauscht haben. Lustig, aber auch ernst. Wir hatten nicht viel Ahnung von Fussball, wir sind halt Fans. Und dadurch wird es oft auch emotional, überhaupt nicht objektiv.
Bist du ein regelmässiger Stadion-Besucher?
Ich schaue, dass ich sicher alle zwei Monate nach Basel komme. Und ich time es immer so, dass dann mindestens ein Heimspiel drin liegt. Ab und zu gehe ich vielleicht auch an ein Auswärtsspiel. Insbesondere, wenn es in Europa ist und ein schöner Ort in der Gegend liegt.
Warum fokussierst du dich hauptsächlich auf den FCB beim Twittern?
Wir hatten auch mal ein bisschen etwas über die WM und die Schweizer Nati. Das hat uns schon interessiert. Mittlerweile lege ich den Fokus nur auf den FCB. Denn es gibt so viele Menschen, so viele News und so viele Infos über den Weltfussball. Das ist mir fast zu viel. Da kannst du nicht überall dabei sein. Und der FCB ist da eine kleine Nische und das reicht mir. Auch der Name «salizämme» bezieht sich auf den Ausdruck, der beim FCB damals in den 90ern hinten auf dem Trikot war. Das war auch mein allererstes FCB-Trikot, das ich damals geschenkt bekommen habe von meiner Schwester. Das habe ich immer noch.
Magst du auch noch andere Fussballvereine?
Nein, nicht wirklich, ehrlich gesagt. Ich fand früher Liverpool cool. Das fanden viele cool damals. Aber eigentlich ist es wirklich nur der FCB. Ich schaue auch die Champions League gar nicht mehr. Ich schaue nur noch die FCB-Matches. Und auch die WM und die EM interessieren mich nicht mehr so wie früher. Es ist mir einfach zu viel.
Was war dein bester FCB-Moment?
Die besten Momente sind meiner Meinung nach, wenn man im Stadion live mit dabei ist. Da gab es einige. Natürlich sind im Stadion die europäischen Matches schon immer besonders, vor allem wenn der FCB gewinnt. Saint-Étienne ist mir zum Beispiel sehr in Erinnerung geblieben. Aber auch die Auswärtsspiele. Es geht nicht unbedingt nur ums Spiel an sich, sondern auch um das Drumherum.
Und der schlimmste Moment?
Wenn der FCB verliert, nervt es mich eigentlich immer. Und klar, der eine Tag damals. Der ominöse Tag im Mai, den es nie gegeben hat gegen den FCZ. Das ist ein Stachel. Aber man muss natürlich rückwirkend sagen, dass das auch durchaus positiv für den FCB war nach all dem, was dann gekommen ist. Mit dem Alter nehme ich es nicht mehr ganz so persönlich. Aber ich bin trotzdem am nächsten Tag nicht gut drauf, wenn wir verloren haben. Dann ist es egal, ob es international ist, oder wenn man einen nicht so wichtigen Match in der Super League verloren hat. Wenn man verliert, nervt es einen immer.
Wie ernst sind deine Tweets jeweils gemeint?
Gar nicht. Ich kommentiere die Spiele mit einem Augenzwinkern. Es gibt aber Themen, über die ich keinen Spass machen würde. Zum Beispiel, wenn es um Rassismus oder Diskriminierung geht.
Wie geht es mit dem Twitter-Kanal weiter? Hast du etwas geplant?
Nein, eigentlich nicht. Es ist mir auch egal, wie viele Follower ich habe. Ich mache einfach weiter, solange Twitter noch nutzbar ist. Ich will auch keinen blauen Haken kaufen. Im Moment geht es noch relativ gut. Grosse Ziele habe ich aber nicht. Der FCB wird immer bleiben. Ob es Twitter ewig gibt – keine Ahnung. Und ob es «salizämme» ewig gibt – keine Ahnung. Aber ich werde dem FCB immer verbunden bleiben.
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