Der A2-Tunnel beim Badischen Bahnhof befindet sich laut «Astra» in der Zustandsklasse vier von fünf. Heisst: «Grosse Schäden». Was bedeutet das für die Sicherheit der Bevölkerung?

Risse in der Gottharddecke, ein brennendes Auto im Schwarzwaldtunnel: Die negativen Meldungen rund um die Schweizer Tunnels reissen nicht ab. Grund für die Schweizer Autofahrer:innen, sich um ihre Sicherheit zu sorgen? Auf Anfrage des Blick meldete sich nun das Bundesamt für Strassen (Astra) zu Wort.

Die Essenz: Sechs weitere Tunnels seien noch sanierbedürftiger als der Gotthard-Tunnel. Denn das Astra teilt die Schweizer Tunnels in die Zustandsklassen 1 bis 5 ein. Während bei den Kategorien 1 und 2 kaum Schäden vorhanden sind, handelt es sich bei der dritten Kategorie um solche mit Schäden, die nicht dringend repariert werden müssen.

Die sechs Tunnels gehören aber zur Kategorie 4. Dies wären dann grosse Schäden, die aber die Tragfähigkeit nicht beeinflussen. Erschreckend: Ein solcher ist der Schwarzwaldtunnel beim Badischen Bahnhof.

Doch was bedeutet das genau? Läuft man dort als Verkehrsteilnehmender bald Gefahr, ein Risiko einzugehen?

Andere Zeiten, andere Standards

Das Astra wiegelt ab: «Der Schwarzwaldtunnel kann weiterhin ohne Bedenken genutzt werden», sagt Samuel Hool von der Astra-Filiale Zofingen. «Als der Schwarzwaldtunnel 1974 erbaut wurde, galten noch andere Standards.» Diese gelte es nun wieder auf den neuesten Stand zu bringen, so Hool. Und die Tragfähigkeit sei nicht beeinträchtigt.

Im Rahmen des Erhaltungsprojektes A2/Osttangente wird das ab 2025 geschehen. «Instandgesetzt werden unter anderem die Entwässerung, der Belag, die Oberflächenbeschichtung, die Beleuchtung und die Brandmeldeanlage», sagt Hool. Also einzelne Punkte, die wieder auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Oder wie es Hool nennt: «Wir bringen den Schwarzwaldtunnel wieder auf die Zustandsklasse 1.» Zur «alarmierenden» Klasse 5 gehört derzeit übrigens kein Tunnel in der Schweiz.