
TV-Duell: Migration und Wirtschaft im Fokus
Baseljetzt
Im gemeinsamen TV-Duell von ARD und ZDF trafen die beiden deutschen Kanzlerkandidaten, der amtierende Kanzler Olaf Scholz und Herausforderer Friedrich Merz aufeinander.
Zwei Wochen vor der Bundestagswahl trafen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) erstmals in einem TV-Duell aufeinander. Besonders hitzig diskutierten sie über die AfD und die Migrationspolitik. Eine Annäherung war nicht in Sicht.
AFD-Frage sorgt für scharfe Töne
Scholz warf Merz erneut einen «Tabubruch» vor, weil die Union im Bundestag einen Migrationsplan mit Stimmen der AfD durchgesetzt hatte. Er unterstellte dem CDU-Vorsitzenden sogar, eine Koalition mit der AfD nach der Wahl nicht auszuschliessen. «Das ist meine ernste Sorge», sagte Scholz.
Merz wies das scharf zurück: «Es wird diese Zusammenarbeit nicht geben.» Er betonte, dass die Union sich klar von der AfD distanziere. Doch eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur 50 Prozent der Wähler dieser Versicherung Glauben schenken.
Migration: Harter Kurs oder Illusion?
Scholz versprach, einen «harten Kurs» in der Migrationspolitik fortzusetzen und verwies auf die Notwendigkeit entschlossener Massnahmen. Er kritisierte die Union für ihre Forderung nach Zurückweisungen an der Grenze und warnte vor einer «europäischen Krise».
Merz hingegen warf Scholz vor, Millionen irregulärer Migranten nach Deutschland gelassen zu haben. «Sie leben nicht in dieser Welt», konterte er. «Was Sie hier erzählen, ist ein Märchenschloss.»
Wirtschaftspolitik als weiteres Streitthema
Auch in der Wirtschaftspolitik prallten die Positionen aufeinander. Merz attestierte Scholz eine «gestörte Wahrnehmung» der wirtschaftlichen Lage und verwies auf eine Insolvenzwelle. Scholz hielt dagegen, dass die Zahl der Erwerbstätigen steige und Deutschland eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in den G7 habe.
Weiteres TV-Duell
Scholz zeigte sich angriffsfreudig, Merz betonte seine Gelassenheit. Doch ob das Duell einen Einfluss auf die Umfragen hat, bleibt fraglich. Die Union liegt weiterhin klar vorne mit 29 bis 34 Prozent, während die SPD mit 15 bis 18 Prozent nur auf Platz drei hinter der AfD rangiert.
Das nächste TV-Duell mit Scholz, Merz, Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) könnte neue Dynamik in den Wahlkampf bringen. Die Entscheidung fällt am 23. Februar. (sda)
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mil1977
Nichts zum Thema Klima von O. Scholz und F. Merz. Die Klimahysterie der letzten Jahre hat sich abscheinend völlig in Luft aufgelöst. Will vermutlich kaum jemand noch etwas davon hören.