Fasnacht machen im Rollstuhl oder mit einem Herzfehler? Die Merlinschränzer machen das am Fasnachts-Dienstag jeweils möglich.
Fabian Kleiber leidet seit Geburt an einem Herzfehler. Fasnacht macht er dennoch. Bei den Merlinschränzer. Die Gugge läuft am Fasnachtsdienstag und kann den Fasnachtshunger alljener stillen, die mit einer Beeinträchtigung leben. Fabian ist Guggenmajor. Er findet es wichtig, dass Fasnacht für alle ist. «Menschen mit einer Behinderung sollen nicht immer nur zuschauen müssen.» Und für die Merlinschränzer hat er ein klares Ziel: «wir wollen einmal auf die Bühne kommen. Ich hoffe, dass ich das noch miterlebe.»
Von Fall zu Fall
Es sei ein grosser Aufwand, die Fasnacht barrierefrei zu machen, sagt Obmann Alex Erasmo. Bei Aktiven, die im Rollstuhl sitzen, braucht es zum Beispiel Begleitpersonen. Grundsätzlich müsse man von Fall zu Fall abklären, was drin liegt und was nicht. Allerdings gibt es auch klare Grenzen: «Jemanden der blind ist oder an epileptischen Anfällen leidet, können wir nicht nehmen. Das Risiko, dass etwas passiert, ist zu hoch.»
Der Aufwand lohne sich, das zeige das Feedback von den Musikerinnen und Musikern. Bei den Zuschauer:innen am Strassenrand fehle allerdings zum Teil etwas das Verständnis: «Wenn es etwas schräg tönt, sollte man nicht gerade darüber wettern, sondern sich vielmehr Gedanken machen: Warum tönt es vielleicht so schräg? Und dann merkt man vielleicht: Ah, das sind Menschen mit einer Behinderung und dann sieht die Welt anders aus.» (mhu/khe/pch)
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PJPM
Wer darüber wettert, dass die Merlinschränzer schräg tönen, der hat grundsätzlich Guggemusige nicht begriffen und sollte sich auf geschichtluche Spurensuche machen. Guggen waren nicht immer semiprofessionelle Wanderorchester.
Cathy
Jae, muess saage, Isch super und nomol, härzligi Gratulation an euch, Gyzgnaeber Waggis zu Euchem 51. Joor, und machet Wiiter so.