
Schweizer Siegesserie reisst – Monney Zweiter, Suter Dritte
Baseljetzt
Am Samstag stand wieder Ski-Weltcup an: Corinne Suter wird Dritte in der Abfahrt in Garmisch bei den Frauen, Monney fährt in Kitzbühel auf den zweiten Platz. Odermatt muss sich auf Rang 6 geschlagen geben.
Frauen-Abfahrt in Garmisch:
Corinne Suter setzt ihren Steigerungslauf in Garmisch-Partenkirchen fort. Die Schwyzerin fährt in der letzten Abfahrt vor der WM auf den 3. Platz, zwei Ränge vor Lara Gut-Behrami.
Einzig die Italienerinnen Federica Brignone (1.) und Sofia Goggia (2.) meisterten die Kandahar-Piste besser als Suter. Brignone, die ihren Rekord als älteste Weltcupsiegerin mit ihrem zweiten Abfahrtssieg weiter in die Höhe schraubte und die Führung im Gesamtweltcup ausbaute, verwies ihre Landsfrau Goggia um eine Hundertstelsekunde auf den 2. Platz, die Differenz zu Suter betrug 19 Hundertstel.
Brignone feierte ihren fünften Saisonsieg; erfolgreicher war die 34-jährige Mailänderin einzig in der Vorsaison (6 Siege). Für Suter war es nach den Rängen 21, 19, 10, 15, 8 und 5 seit dem Comeback im Dezember nach dem schweren Sturz in Cortina d’Ampezzo in der Vorsaison der zweite Podestplatz in Folge. Schon im Super-G in Cortina war sie zuletzt Dritte.

«Ich bin nicht ganz zufrieden mit der Fahrt, bei der Einfahrt in den Steilhang hat es mir die Ski ein bisschen der Einfahrt in den Steilhang hat es mir die Ski ein bisschen ‘verschlagen’. Aber im Vergleich zum Training am Freitag gelang mir eine grosse Steigerung», sagte Suter im SRF-Interview.
Im Abschlusstraining hatte Suter tags zuvor noch fast zwei Sekunden auf Goggia verloren. Dass sie ein Jahr nach dem Sturz in Cortina wieder um die Podestplätze fahren kann, sei erfreulich: «Ab und zu bin ich noch zu wenig frei im Kopf. Doch ich bin zufrieden mit dem, wo ich jetzt stehe.»
18 Hundertstel hinter Suter klassierte sich Lara Gut-Behrami bei der WM-Generalprobe im 5. Rang.
Wegen eines Sturzes von Nina Ortlieb – die Teamkollegin von Rädler und Hütter, die sich eben erst von einem Schien- und Wadenbeinbruch zurückgekämpft hatte, landete in den Fangnetzen, schrie vor Schmerzen auf und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden – war das Rennen nach 20 Fahrerinnen länger unterbrochen. Schon das Training vom Freitag war von einem schweren Sturz geprägt. Die Tschechin Tereza Nova zog sich dabei eine schwere Kopfverletzung zu und wird derzeit im Spital intensivmedizinisch betreut.
Dass gute Zeiten auch nach dem Unterbruch möglich waren, bewiesen allen voran zwei Amerikanerinnen. Breezy Johnson kam als Vierte bis auf sechs Hundertstel an Suter herankam, Lauren Macuga reihte sich knapp hinter Gut-Behrami an sechster Stelle ein. Lindsey Vonn indes verpasste nach mässigen Zwischenzeiten ein Tor.
Michelle Gisin (17.), Priska Ming-Nufer (23.), Delia Durrer (28.) und Joana Hählen (30.) verpassten die die Selektionsvorgaben von Swiss-Ski für die WM-Abfahrt im Februar in Saalbach-Hinterglemm auch im letzten Anlauf. Erfüllt haben die Vorgaben somit einzig Suter, Gut-Behrami und die in Garmisch pausierende Malorie Blanc. Am Sonntag folgt in Garmisch ein Super-G. Start ist um 11.00 Uhr.
Männer-Abfahrt in Kitzbühel:
Marco Odermatt muss mindestens ein weiteres Jahr auf den ersten Sieg in der Hahnenkammabfahrt warten. Der Kanadier James Crawford düpiert die Konkurrenz mit Startnummer 20 und bringt Alexis Monney um den Sieg.

Alexis Monney durfte 16 Fahrten lang mit dem Sieg liebäugeln. Der Freiburger, der Ende Dezember in Bormio zum ersten Mal im Weltcup triumphiert hat, sah zunächst, wie sich meistgenannten Favoriten die Zähne an seiner Zeit ausbissen. Dann kam der kanadische Super-G-Weltmeister Crawford und schob sich in dem verrückten Rennen um acht Hundertstel vor Monney an die Spitze.
Der 27-Jährige, der zuvor noch nie im Weltcup triumphiert hatte, schaffte den Coup. Und noch besser aus kanadischer Sicht: Mit Cameron Alexander stieg als Dritter ein zweiter Kanadier auf das Podest. «Das war definitiv eine meiner bester Fahrten, es passte von oben bis unten einfach alles. Genau so stellt man sich das jeweils vor. Das ist ein grosser Meilenstein für mich, ein wunderbarer Tag», sagte Crawford im SRF-Interview.
Monney entglitt zwar der Sieg, gleichwohl wusste der 25-Jährige die Top-3-Klassierung in der prestigeträchtigsten Abfahrt richtig einzuordnen: «So lange zu führen und nicht zu gewinnen, ist ein bisschen bitter. Aber ein Podestplatz in Kitzbühel ist trotzdem mega schön. Vor der Saison hatte ich dafür auf jeden Fall unterschrieben. Ich glaube, ich den Schlüssel gefunden, um schnell zu sein.»

Odermatt nimmts sportlich
Marco Odermatt musste sich mit Platz 6 begnügen. Der Saison-Dominator, der in der Abfahrt am Tag nach dem Sieg im Super-G die letzte bedeutende Lücke in seinem Palmarès schliessen wollte, büsste 55 Hundertstel auf Crawford ein. Vom zehnten Podestplatz in den letzten 13 Abfahrten trennten ihn 33 Hundertstel.
«Ich habe nicht alle Schlüsselstellen perfekt getroffen. In so einem engen Rennen fehlen dir dann die entscheidenden Km/h», befand Odermatt nüchtern. Obwohl er den Sieg in der Hahnenkammabfahrt zum grossen Saisonziel ausgerufen hat, hielt sich sein Ärger in Grenzen: «Es wurmt mich nicht, nicht so wie im letzten Jahr. Ich kam ins Ziel, sah die 20 Hundertstel Rückstand und fand: ‘Tipptopp’.» 2024 hatte Odermatt nach den Plätzen 2 und 3 in den beiden Abfahrten jeweils mehr gehadert.
Weil auch Franjo von Allmen (9.), der in den vorangegangenen Abfahrten dreimal Zweiter war, und der Beaver-Creek-Sieger Justin Murisier (11.) nicht ganz vorne mitmischten und Stefan Rogentin (39.) mit Startnummer 1 sehr viel Zeit verlor, riss in der fünften Abfahrt des Winters die Schweizer Siegesserie in der schnellsten Disziplin. In Beaver Creek, Gröden, Bormio und Wengen hatten die Athleten von Swiss-Ski jeweils Doppelsiege gefeiert. (sda/kah)
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Thomy
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