Schweizer überschätzen ihre Überlebenschancen nach Wiederbelebung
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Gesundheit
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Schweizer überschätzen ihre Überlebenschancen nach Wiederbelebung

09.05.2023 09:38 - update 09.05.2023 13:05

Baseljetzt

Schweizer:innen überschätzen laut einer Studie den Erfolg einer Wiederbelebung nach einem Herzstillstand deutlich. Forschende der Uni Basel und des Universitätsspitals Basel plädieren für mehr Aufklärung.

Bereits nach kürzester Zeit sinkt bei einem Herzstillstand die Chance aufs Überleben. Denn wenn das Herz die lebenswichtigen Organe nicht mit Sauerstoff versorgt, nehmen diese mit jeder Minute Schaden. Vor allem das Gehirn reagiert sehr empfindlich auf den Sauerstoffmangel.

Pro Jahr erleiden in der Schweiz etwa 8’000 Personen einen Herzkreislaufstillstand. Trotz der Risiken gaben in einer Studie im Fachblatt «Resuscitation Plus» 80 Prozent der Befragten an, wiederbelebt werden zu wollen. Der wichtigste Prädiktor für diesen Entscheid war die Einschätzung der Überlebenschancen.

Dabei wurde die Überlebenschance ohne neurologische Einschränkungen durchschnittlich auf 40 bis 60 Prozent geschätzt. Diese liegt aber um den Faktor zehn tiefer. Nur gerade eine von zehn Personen überlebt einen Herzkreislaufstillstand ausserhalb des Spitals, nur ein Viertel davon kann wieder selbständig zu Hause leben.

Mehr Aufklärung ist nötig

«Wenn die Leute wüssten, dass ihre Überlebenschancen so gering sind und das Risiko von teilweise schweren Hirnschäden gross ist, würden sich wohl viele gegen eine Wiederbelebung entscheiden», sagte Studienleiterin Sabina Hunziker in der Mitteilung der Universität Basel. (sda/flo)

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