
Schweizerischer Nationalfonds beschliesst Sparmassnahmen
Baseljetzt
Ab 2026 sollen in der Schweiz weniger Forschungsprojekte gefördert werden. Diese sowie fünf weitere Massnahmen will der SNF umsetzen, um den Sparmassnahmen des Bundes gerecht zu werden.
Die Mittel des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) – der im Auftrag des Bundes die Forschung in der Schweiz fördert – sollen im Jahr 2027 um zehn und im Jahr 2028 um elf Prozent gekürzt werden, wie der SNF am Mittwoch mitteilte. Diese Budgetkürzungen von insgesamt 270 Millionen Franken lehne er ab. Gleichzeitig bereite er sich darauf vor.
Auch wenn das Parlament erst im kommenden Jahr über die Kürzungen entscheiden werde, müsse der SNF bereits jetzt erste Massnahmen beschliessen, hiess es. Grund sei, dass die Gelder meist in mehrjährige Forschungsprojekte investiert würden. So würden beispielsweise die meisten Projekte, die im Jahr 2026 ausgeschrieben werden, 2027 starten und 2030 enden.
Sechs Massnahmen ab 2026
Der SNF beschloss ab 2026 sechs Massnahmen: So sollen beim Hauptinstrument, der Projektförderung, sowie in der Karriereförderung künftig weniger Gesuche bewilligt werden als heute. Über den Umfang dieser Kürzungen entscheide der Forschungsrat jährlich auf Basis der Budgetentscheide des Parlaments.
Als zweite und dritte Massnahmen sollen «Spark» – ein Förderinstrument für neuartige und unkonventionelle Ideen- und das internationale Förderinstrument «Spirit» bis mindestens Ende 2027 respektive 2028 pausiert werden, wie es weiter hiess. Viertens werde der SNF keine neuen Ausschreibungen für Cost-Projekte mehr durchführen.
Zudem werde das Budget für die europäischen Partnerschaften um ein Viertel reduziert. Sechstens werden laut Communiqué die Implementierungsnetzwerke nach ihrer Pilotphase nicht eingeführt.
Trotz der Kürzungen solle eine faire und nachhaltige Förderung für die kommenden Jahre gewährleistet werden. Deshalb würde die Sparlast auf mehrere Jahre verteilt werden, hiess es weiter. Um über die Kürzungen zu befinden, sei ein «breit abgestützter» Entscheidungsprozess durchgeführt worden.
SNF kritisiert die Kürzungen
Der SNF sprach sich bereits im Frühling gegen die Sparpläne aus. Er sei sich der angespannten Haushaltslage des Bundes sehr bewusst und habe bereits Beiträge zur Sanierung der Bundesfinanzen geleistet, schrieb er damals. Die Kürzungen würden den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt der Schweiz gefährden.
Eine starke Forschungsförderung wiederum schaffe Arbeitsplätze und Steuereinnahmen. Gemäss dem SNF belegen mehrere Studien, dass Investitionen in die Forschung und Forschungsförderung eine hohe volkswirtschaftliche Rendite erzielen. (sda/maf)
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spalen
das ist meiner meinung nach sparen am falschen ort. die schweiz ist besonders stark in der ausbildung und forschung, und da den rotstift anzusetzen, gefährdet diese stellung sehr stark. können forschungsprojekte nicht mehr in der schweiz durchgeführt werden, wandern sie ins ausland ab, inklusive aller folgen wie abwandern von talenten und von wissen.