Schwerster Regen seit 1949 – Strassen in Dubai überschwemmt
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Überschwemmungen
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Schwerster Regen seit 1949 – Strassen in Dubai überschwemmt

17.04.2024 11:11 - update 17.04.2024 13:15

Baseljetzt

In den Vereinigten Arabischen Emiraten haben sich die schwersten Regenfälle seit Jahrzehnten ereignet und Teile von Dubai stark überschwemmt. Besonders viel Niederschlag gab es an der Grenze zum Oman.

Das teilte das Zentrum für Meteorologie am Mittwochabend mit. In der Hauptstadt Abu Dhabi gab es für Schulen, Regierungseinrichtungen und Unternehmen die Aufforderung, so weit möglich von zu Hause aus zu lernen und zu arbeiten.

«Wir raten Ihnen, nicht zum Flughafen zu kommen, ausser wenn unbedingt notwendig», teilte der Flughafen Dubai mit. Flüge seien verspätet oder würden umgeleitet. Die Betreiber sprachen von einer «erheblichen Störung» und einer «sehr herausfordernden Situation». Mit 87 Millionen Passagieren im vergangenen Jahr zählt er zu den grössten Flughäfen der Welt. Für alle Reisende der staatlichen Fluggesellschaft Emirates wurde der Check-in in Dubai am Mittwoch ausgesetzt. Auf Bildern waren überschwemmte Startbahnen zu sehen.

Viele gingen zu Fuss weiter

Nach den starken Niederschlägen standen Teile Dubais unter Wasser. Auf Schnellstrassen wurden Dutzende Autos in den Wassermassen gefangen, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Auf einer der wichtigsten Schnellstrassen, die entlang der Küste durch die Metropole führt, kam der Verkehr am Mittwochfrüh zum Erliegen.

Laut einem Bericht der Zeitung «The National» liessen einige ihre überschwemmten Autos zurück und gingen zu Fuss weiter. Das Zentrum für Meteorologie rief dazu auf, überschwemmte Gegenden zu meiden.

Möglich, dass die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate mitverantwortlich ist für die extremen Regenfälle, denn das Land setzt seit 2002 auf «Cloud-Seeding». Dies soll dafür sorgen, dass Wasser in den Wolken an spezifischen Orten zu geplanten Zeiten abregnen kann. Die Wolken werden also sozusagen mit Substanzen «geimpft».

In Dubai wird dies hauptsächlich getan, um die Menge des Niederschlags zu erhöhen, da der seltene Regen dort normalerweise schnell verdunstet.

18 Todesfälle im Oman

Im benachbarten Oman kamen nach den schweren Regenfällen mindestens 18 Menschen ums Leben. In den Emiraten kam Berichten zufolge ein älterer Mann ums Leben, dessen Fahrzeug vom Wasser weggeschwemmt wurde.

Die Emirate waren vergangenes Jahr Gastgeber der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai. (sda/mei)

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18.04.2024 18:13

mil1977

“sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Stürme seien “höchstwahrscheinlich” durch die globale Erwärmung verschlimmert worden”
Wenn dem so ist, so kann man trotzdem davon ausgehen, dass einer der grössten Ölstaaten der Welt mal überdenkt, was er mit der Verfeuerung und Förderung fossiler Energien eigentlich künftig noch so anderswo anrichtet.
Den Scheichs dürfte es auch eher egal sein. Die haben ihre Paläste im Zweifel in den hohen Türmen.
Aber die Erde hat die Menschheit irgendwann hinter sich. Was die Menschen als Spezies schon an Schäden angerichtet haben an dem Ökosystemen wiegt alles zigfach auf, was man dem Planeten womöglich gutes getan hat.

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