«Screening Invisibilities»: Eine Performance für mehr Sichtbarkeit
©Bild: Hannes Jung
Theaterperformance
Basel-Stadt

«Screening Invisibilities»: Eine Performance für mehr Sichtbarkeit

03.03.2023 05:08 - update 03.03.2023 08:32

Natasha Zekry

Wer ist in unserer Gesellschaft sichtbar und wer ist unsichtbar? In der Kaserne wird vom 4. bis 8. März eine Performance gezeigt, welche Minderheiten sichtbar machen soll.

Liegt die Sichtbarkeit an unserer Fähigkeit Dinge zu sehen, oder hat sie etwas mit Normen und Werten zu tun? Und ist es möglich, jemanden verschwinden zu lassen? Mit einem Ensemble aus hörenden und gehörlosen Künstlern initiiert der Basler Regisseur Zino Wey eine Theaterperformance, die sich diesen Fragen widmet.

Wey beschäftigt sich schon länger mit dem Thema Verschwinden und damit, was Sichtbarkeit eigentlich bedeutet. In der Performance «Screening Invisibilities» geht es auch viel um das Thema Wahrnehmung und darum, dass viele Menschen nur die laute Sprache als eigentliche Sprache wahrnehmen. Die Performance soll aber für alle zugänglich sein und nicht nur für ein hörendes und nicht hörendes Publikum.

Gebärdensprache nicht offiziell anerkannt

Dabei gehe es viel weniger darum, ein Projekt zu erschaffen, welches unter dem Label integratives Arbeiten läuft. «Sondern unter einem Label, dass es einfach tolle Künstlerinnen und Künstler sind, die dazu eingeladen werden, bei dem Projekt dabei zu sein, gemeinsam eine Performance zu erarbeiten und dann natürlich in einem zweiten Schritt muss auch die politische Dimension mitgedacht werden. Dass es bis jetzt keinerlei Repräsentation von Gebärdensprache in der Öffentlichkeit gibt und auch sehr wenig Anerkennung.»

Die Gebärdensprache ist in der Schweiz bis heute nicht als offizielle Sprache anerkannt. Ausnahmen bilden die Verfassungen der Kantone Zürich und Genf. Das mache unsichtbar. Der Regisseur möchte deswegen eine Performance schaffen, bei der die Stille gebrochen wird. «Ich glaube, dass die Unsichtbarkeit bei jeder Person zu finden ist,» so Wey.

Diese Stille soll gebrochen werden. «Darum gibt es einen Text, welcher auf Englisch gesprochen, auf Deutsch übertitelt, in Gebärdensprache erzählt und auch noch getanzt wird und sich mit dem Schweigen beschäftigt.»

Die Theaterperformance läuft vom 4. bis 8. März 2023 in der Reithalle.

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