Sein letzter Tag als BLT-Chef: Andreas Büttiker blickt zurück
Maximilian Karl Fankhauser
27 Jahre lang war er an der Spitze des Baselbieter ÖV-Unternehmens. Nach vielen realisierten Projekten freut er sich nun auf seine rote Vespa.
Mit der roten Vespa kommt der scheidende Geschäftsführer der Baselland Transport AG (BLT) zu seinem letzten Arbeitstag in Oberwil. Die Vespa sei ein kleiner Traum, den er sich erfüllt habe. «Mein Sohn hat mich gefragt, ob das jetzt mein zweiter Frühling sei», sagt Andreas Büttiker. Da müsse er klar sagen: «Ja, das ist so.»
Doch bevor sein «Frühling» kam, arbeitete Büttiker 27 Jahre lang als CEO bei der BLT. Er erinnert sich an sein Einstellungsgespräch. Damals wurde er gefragt, wie er sich seine Zeit bis zur Pensionierung vorstelle. Diese Frage habe ihn zum Schmunzeln gebracht; «Ich war ja damals erst 35 Jahre alt.» Er habe damals garantieren können, dass er für mindestens fünf Jahre bleibt. Dass daraus ganze 27 geworden sind, konnte niemand wissen.
Von der Leitstelle zurückgepfiffen
Der Mensch stand für Büttiker immer im Zentrum. Kurz nach seinem Antritt hat er deswegen die Ausbildung zum Tramführer gemacht. «Bei einer meiner ersten Fahrten habe ich die Zeitangaben verwechselt und dachte, ich sei drei Minuten zu spät dran.» Die Leitstelle musste den Jung-Chauffeuren anschliessend am Barfüsserplatz zurückpfeifen. «Denn zu früh abfahren, ist eine der grössten Sünden», sagt Büttiker.
In dieser langen Zeit hat «der Macher», wie ihn Regierungsrat Isaac Reber nennt, viele Projekte realisieren können: Den Tramanschluss nach Frankreich, die Tango- und neu auch die Tina-Drämmli, das Start-Up Pick-E-Bike und auch die TNW-Ticket-App. «Wir haben in der Schweiz die erste App für öV-Tickets eingeführt. Mit grossem Erfolg, auch Mehrfahrtenkarten. Als Andreas Meyer von den SBB die App gesehen hat, hat er gleich ein grosses Projektteam eingesetzt, um seiner SBB-App ein Update zu verpassen.»
Italienisch lernen
Doch Büttiker hat auch die Schattenseiten kennengelernt. «Dass man hier gesund mit dem eigenen psychischen und physischen Haushalt umgeht – das musste ich lernen.» Vor allem dann, wenn man so viele Projekte am laufen hat, wie Andreas Büttiker.
Was ihm jetzt bevorsteht, darauf freut sich der 62-Jährige. Denn neben seiner neuen Stelle als Verwaltungsratsmitglied bei der Primeo Energie und dem Vespa fahren könne er sich nun endlich Zeit nehmen für andere Dinge. Die italienische Sprache erlernen zum Beispiel. «Denn meine Nonna kommt aus dem Tessin.»
Bei der Verabschiedung konnten die Anwesenden ausserdem einen ersten Blick auf das umgebaute «Bar Lounge Tram» werfen. Im Innern gleicht das Tram einer Bar und bietet Platz für etwa 50 Passagiere. Voraussichtlich wird das neue Tram, das für Events gemietet werden kann, ab September erstmals unterwegs sein.
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
karlinloy
wenn chef sich selber auf schulter klopft ist nur noch peinlich .