
Selenskyj strebt weiterhin konstruktive Beziehungen zu den USA an
Baseljetzt
Auch nach weiteren Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bedeutung eines guten Verhältnisses mit Washington.
Am Donnerstag sei ein Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg geplant, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Für uns ist sehr wichtig, dass dieses Treffen und die Arbeit mit Amerika insgesamt konstruktiv ist», stellte er klar. Nur so könne ein stabiler Frieden für die Ukraine gewährleistet werden.
Es handle sich um einen Krieg, «den wir in der Ukraine seit der ersten Sekunde beenden wollen», betonte Selenskyj. Mit dieser Äusserung widersprach er, ohne Trump zu nennen, den Anschuldigungen des US-Präsidenten, dass die ukrainische Führung den Krieg begonnen habe.
Kiew argwöhnt, von den Verhandlungen zwischen Washington und Moskau über die Zukunft der Ukraine ausgeschlossen zu werden. Trump wiederum reagierte mit schweren Anschuldigungen auf die Kritik und bezeichnete Selenskyj als Diktator. Selenskyj wiederum warf Trump vor, ein Opfer russischer Desinformation zu sein.
Der ukrainische Präsident stellte in seinem Video auch heraus, dass er weiterhin gute Beziehungen zu ausländischen Staatsführern habe. So berichtete er von einem Telefonat mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und dem US-Senator Lindsay Graham. Graham ist Parteigänger Trumps. Er bedanke sich für die weiterhin vorhandene Unterstützung der Ukraine durch beide Parteien im US-Parlament.
Donald Trump: «Hatten einen Deal über seltene Erden»
«Wir hatten eine Vereinbarung über seltene Erden und andere Dinge, aber sie haben diese Vereinbarung gebrochen. (…) Sie haben sie vor zwei Tagen gebrochen», sagte Trump bei einer Veranstaltung in Miami. Seine Äusserungen schienen der von Russland angegriffenen Ukraine zu gelten, ganz eindeutig war seine Wortwahl aber nicht.
Vor einigen Wochen hatte der US-Präsident in einem Interview gesagt: «Ich habe ihnen gesagt, dass ich das Äquivalent von 500 Milliarden Dollar an seltenen Erden haben möchte.» Selenskyj bezeichnete diese Forderung als «unseriös» und betonte: «Wir sind bereit für ein ernsthaftes Dokument, aber wir brauchen Sicherheitsgarantien.» An einem Vertrag, der unter anderem einen Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe vorsieht, werde weiter gearbeitet.
Auf Kritik der Ukraine, dass das Land nicht eingeladen worden sei zum jüngsten Treffen zwischen Unterhändlern der USA und Russlands in Saudi-Arabien, entgegnete Trump nun in Miami mit Blick auf Selenskyj: «Er ist sehr verärgert, dass er nicht eingeladen wurde. Er hätte kommen können, wenn er gewollt hätte.» Gleichzeitig verhandelten die USA mit Russland «erfolgreich» über ein Ende des Krieges. Der US-Präsident bezeichnete den gewählten Präsidenten Selenskyj einmal mehr als «Diktator», der nicht demokratisch legitimiert sei – eine Position, die auch Russland vertritt, von ukrainischen Juristen und anderen aber als Verdrehung der Tatsachen zurückgewiesen wird. (sda/stz)
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Sonnenliebe
Das ist wohl auch nötig, sich gegen den Feind zu stellen ist schwierig.
Sonnenliebe
Diplomatie ist hier leider nötig.
spalen
trump ist der handlanger putins.