Sensation perfekt: Thomi Jourdan erbt SVP-Sitz
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Sensation perfekt: Thomi Jourdan erbt SVP-Sitz

12.02.2023 16:13 - update 12.02.2023 20:12

Natasha Zekry

Thomi Jourdan wurde in den Regierungsrat gewählt. Mit ihm schafft es die EVP erstmals in eine Kantonsexekutive. Sandra Sollberger konnte den Sitz für die SVP trotz Favoriten-Rolle nicht verteidigen.

Mit dieser Sensation haben viele nicht gerechnet. Und es blieb bis zuletzt spannend. Jourdan erhält 1’137 Stimmen mehr als seiner Kontrahentin Sandra Sollberger (SVP) und zieht in die Regierung ein. Ein Wahlkrimi sondergleichen mit dem besseren Ausgang für Thomi Jourdan – die Chronologie zur Sensation:

Um 12 Uhr präsentierte Liestal die ersten Zwischenresultate. Nach 22 ausgezählten Baselbieter Gemeinden lagen bei den Regierungswahlen wie bereits im Vorfeld vermutet die vier amtierenden Regierungsräte Anton Lauber (Mitte), Monica Gschwind (FDP), Isaac Reber (Grüne) und Kathrin Schweizer (SP) vorne. Auf dem fünften Platz folgte SVP-Kandidatin Sandra Sollberger vor Thomi Jourdan (EVP), Thomas Noack (SP) und Manuel Ballmer (GLP).

Die Platzierungen blieben auch kurz vor 13 Uhr unverändert. Dann wurde bereits die Hälfte aller 86 Baselbieter Gemeinden ausgezählt. Spannend blieb auch das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Sollberger und Jourdan. Der Abstand der beiden betrug zu diesem Zeitpunkt 447 Stimmen.

EVP-Kandidat Jourdan überholte Sollberger

Dann kam die Wende: Kurz nach 14 Uhr überholte EVP-Kandidat Thomi Jourdan seine Kontrahentin Sollberger. Nach Auszählung von 69 von insgesamt 86 Gemeinden lag er mit knapp 150 Stimmen vor Sollberger. Der 48-jährige Muttenzer Gemeinderat lag somit hinter den Bisherigen Anton Lauber (Mitte), Isaac Reber (Grüne), Monica Gschwind (FDP) und Kathrin Schweizer (SP). Spannend dabei: Sollberger blitzte in ihrer eigenen Wohngemeinde Liestal ab und landete sogar auf dem letzten Platz hinter Reber, Schweizer, Lauber, Gschwind, Jourdan, Noack und Ballmer. Auch ihre ehemalige Wohngemeinde Bubendorf stimmte eher zögerlich für die SVP-Frau.

Kurz vor 15 Uhr waren die vier Bisherigen klar gewählt. Jourdan (EVP) und Sollberger (SVP) lieferten sich noch immer ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Zu diesem Zeitpunkt fehlten noch die Resultate aus sechs Gemeinden: Allschwil (21’891 Einwohnende), Muttenz (18’106), Pratteln (16’691), Zwingen (2’649), Liesberg (1’095) und Eptingen (562).

Eine halbe Stunde später war klar. Thomi Jourdan schafft die Sensation und wirft die SVP aus der Regierung. Die Partei ist nach 2011 erstmals wieder aus der Exekutive ausgeschieden und wird in die Opposition treten, wie SVP-Fraktionspräsident Peter Riebli gegenüber Telebasel im Wahlstudio sagte.

Das Unmögliche möglich gemacht»

Er sei überrascht und schlicht überwältigt, sagte Jourdan am Sonntag an der Medienorientierung der neu zusammengesetzten Baselbieter Regierung über seine Wahl. «Wir haben das Unmögliche möglich gemacht.» Jourdan fiel durch eine Wahlkampagne mit besonders vielen Plakaten auf. Der 48-jährige Ökonom und Geschäftsführer amtet als Gemeinderat in Muttenz.

Jourdan holte gemäss Schlussresultat der Landeskanzlei 26’217 Stimmen und lag somit 1137 Stimmen vor seiner Kontrahentin Sandra Sollberger (SVP). Das absolute Mehr lag bei 24’887 Stimmen. Die Stimmbeteiligung betrug 34,3 Prozent.

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Kommentare

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12.02.2023 17:41

Jelly

Ich glaub langsam dass Baselland bald dicht machen kann, mit solchen Wahlen

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