
Sicherheit wie beim Superbowl: Trauerfeier für Charlie Kirk
Baseljetzt
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen versammeln sich heute Anhänger und Weggefährten des getöteten US-Aktivisten Charlie Kirk zu einer Trauerfeier in Arizona. Neben Kirks Witwe Erika sprechen auch US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance.
Auf den Rängen nehmen weitere Regierungsvertreter sowie Trumps ältester Sohn Don Jr. Platz, der Kirk persönlich sehr nahestand. Das Stadion, in dem normalerweise die Arizona Cardinals ihre Football-Spiele austragen, fasst bis zu 73.000 Zuschauer.
Sonntagskleidung in Rot, Weiss oder Blau
Es ist davon auszugehen, dass kein Sitz frei bleiben wird. Die Trauer – und Wut – unter Kirks Anhängern ist gross: Der 31-Jährige begeisterte Millionen Konservative im Land, vor allem junge Menschen. Seit dem Attentat legten viele von ihnen Blumen vor der Zentrale der von ihm gegründeten Organisation Turning Point USA nieder. Diese liegt nur rund 40 Kilometer von dem Stadion entfernt, wo nun die Trauerfeier stattfindet.
Turning Point bat darum, keine Blumen mit zu der Veranstaltung zu bringen. Stattdessen sollen Spenden an die Organisation gehen. Den Gästen wurde der Dresscode «Sunday Best – Red, White, or Blue» empfohlen – also festliche Sonntagskleidung in den Farben der US-Nationalflagge. Neben Erika Kirk, Trump und Vance treten auch bekannte christliche Musiker und Prediger aus dem evangelikalen Spektrum auf.
Sicherheit wie beim Superbowl
Die Sicherheitsvorkehrungen wären ohnehin äusserst streng. Doch die Sorge vor möglicher Gewalt ist angesichts der Umstände besonders gross. Laut US-Medien behandelt das Heimatschutzministerium die Trauerfeier mit einer ähnlichen Sicherheitsstufe wie den Superbowl oder den New-York-Marathon.
Zwar gab es schon vor dem Attentat Sorge vor politisch motivierter Gewalt, doch seit Kirks Tod ist die Anspannung noch einmal deutlich gewachsen. Er war am 10. September bei einer Veranstaltung an einer Universität im Bundesstaat Utah erschossen worden. Der 22 Jahre alte mutmassliche Täter wurde unter anderem wegen Mordes angeklagt. Ihm droht die Todesstrafe.
Streit über Worte
Über das Motiv herrscht bislang keine abschliessende Klarheit. Ermittler erklärten jedoch unter Berufung auf Angehörige und sichergestellte Textnachrichten, der junge Mann – der aus einem konservativen Elternhaus stammen soll – habe zuletzt eine linke politische Haltung eingenommen. Wie genau dies sein Handeln beeinflusste, ist offen. In einer Nachricht soll er vor der Tat geschrieben haben, er habe genug von Kirks «Hass».
Schon bevor diese Informationen bekannt wurden, machten Trump und seine Regierung die Rhetorik der «radikalen Linken» für das Attentat verantwortlich – und blendeten damit nach Ansicht von Kritikern das breitere Problem einer zunehmenden Radikalisierung im Land aus. Stattdessen, so der Vorwurf, goss Trump mit seinen Äusserungen zusätzlich Öl ins Feuer.
Im Zuge dessen wird auch heftig darüber gestritten, wie über Kirk und seinen Tod gesprochen werden darf. Beobachter warnen, das Attentat könne zu einem Katalysator für eine gefährliche Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit durch die Trump-Regierung werden. (sda/shs)
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mil1977
Die Anhänger von Charlie Kirk können offenbar ganz friedlich trauern. Da hat man schon ganz andere Bilder aus dem BLM-Amerika gesehen.
TomGrau
armer toter faschist…