Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Luzern ist beim FCB Feuer unter dem Dach. Die Führungsspieler finden klare Worte. Der Trainer nimmt die Schuld auf sich. Und Granit Xhaka meldet sich aus England.

Ein anderes Gesicht wird der FCB im neuen Jahr zeigen. So das Versprechen der Verantwortlichen. Umso grösser sitzt der Frust nach den ersten zwei Spielen des Jahres.

Die Führungsspieler finden klare Worte über diese Leistung und gehen vor allem auch mit den Mitspielern hart ins Gericht. Marwin Hitz ist sich aus der Bundesliga ein anderes Niveau gewöhnt. Er habe sich aber gut integriert und könne diesen Niveauunterschied gut einschätzen. «Trotzdem sind es Sachen, die im erwachsenen Fussball einfach nicht passieren dürfen», so Hitz nach dem Spiel.

Er hadert vor allem mit dem dritten Tor: «Ohne Finte kommen sie in den Rücken von drei Spielern. Kein Druck auf den Flankengeber im Sechzehner. Und der Torschütze ist völlig blank. Es tut mir leid, aber das ist brutal. So gewinnen wir auch in der Challenge League kein Spiel.» Gewisse Aktionen und Situationen im Spiel seien unerklärlich, so der Torhüter weiter. «So was habe ich in meiner Karriere noch nie gesehen! Wir haben eigentlich eine gute Vorbereitung gemacht und viele Sachen verändert. Aber diese Heimspiel ist einfach eine Katastrophe!»

Wenn Sion am Sonntag gewinnt, steht der FCB nur noch auf dem siebten Tabellenplatz. Der Anschluss an die vorderen Plätze könnte verloren gehen, wenn es so weiter geht. «Wir hatten die Tabelle sicherlich im Blick. Für mich ist es aber sehr mutig, nach so einem Spiel von dem zweiten Platz zu sprechen», sagt Hitz.

Heftige Diskussion zwischen Captain und Vize-Captain

Auch Fabian Frei ist nach dem Spiel sichtlich genervt und diskutiert noch auf dem Platz heftig mit Teamkollege und Vize-Captain Taulant Xhaka. Auf diese Situation angesprochen sagt Fabian Frei im TV-Interview gegenüber SRF: «Ich bekam in den falschen Hals, dass die Hälfte der Mannschaft einfach in die Garderobe lief. Ohne sich bei den Leuten zu bedanken, die bei diesem kalten Wetter den Weg ins Stadion gefunden haben. Dass das vorkommt, habe ich in meiner Karriere nie erlebt. Diesen Anstand und Respekt müssen wir auch nach jeder Niederlage haben.»

FCB-Trainer Alex Frei sah diese Situation nicht, da er nach einem Spiel immer fünf Minuten Zeit für sich nehmen muss, wie er an der Medienkonferenz erklärt. «Ich kenne den Inhalt nicht, daher kann ich mich dazu nicht äussern. Ich begrüsse es aber, wenn zwei Führungsspieler vielleicht eine Meinungsverschiedenheit haben. Ich würde es sogar begrüssen, wenn es zweimal in der Woche vorkommt. Das gehört einfach zum Mannschaftssport dazu. Hoffentlich passiert das einmal. Es muss aber immer im Rahmen sein.»

Der Cheftrainer stellt sich vor die Mannschaft und geht nicht auf einzelne Spieler ein. «Ich bin immer schuld, kein Problem! Ich nehme die Schuld lieber auf mich, als dass irgendjemand von der Mannschaft öffentlich kritisiert wird. Das ist mein Job.» Er könne die Realität sehen: «Wir werden immer wieder solche Spiele haben, das ist die Realität.» Das junge Alter der Mannschaft sei dabei immer nur eine Ausrede, so Frei weiter. «Bis zum letzten Tag werden wir alles dafür tun, uns täglich zu verbessern.»

Granit Xhaka kommentiert die Niederlage

Sein Namensvetter und Captain Fabian Frei will das Spiel nicht gross analysieren. «Das muss zum Glück der Trainer machen, der Arme! Ich habe natürlich auch meine Meinung zu gewissen Sachen.»

Eine klare Meinung über die aktuelle Situation beim FCB hat auch der ehemalige FCB-Spieler und Bruder von Taulant Xhaka. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff kommentiert er auf dem Instagramprofil des Vereins: «Witter so fcb. Super wie ihr das machet. Do kah d mannschaft aber nüt dafür. Die einzige die mir leid dien sind fans, die riesse sich jedes wuchenand de arsch uf und das isch den d belohnig? Schämme miend ihr euch, das mit dem verein passiert isch!!!! Unglaublich!!!!»

Der FCB hat keine Zeit, sich gross Gedanken über diese Niederlage zu machen. Die erste englische Woche liegt vor ihm. Mit einem Sieg am Mittwoch im Schweizer Cup gegen GC müssen die Basler die Viertelfinalqualifikation Realität werden lassen. Sonst wird das Feuer unter seinem Dach vermutlich noch stärker brennen.