
Das war das 43. Basler Rheinschwimmen
Leonie Fricker
Einmal im Jahr wird der Basler Volkssport schlechthin beim offiziellen Rheinschwimmen zelebriert. Das schwül-heisse Wetter lockte erneut mehrere Tausend Schwimmer:innen ins kühle Nass.
Ausgerüstet mit Badesachen und dem fast schon obligatorischen Wickelfisch liessen sich die Baslerinnen und Basler am Dienstag zum 43. Mal kollektiv den Rhein hinuntertreiben. Gestartet sind sie um 18 Uhr beim Museum Tinguely.
Dieses Jahr waren rund 4800 Schwimmerinnen und Schwimmer dabei. Das sind rund 300 mehr als vergangenes Jahr. Diese haben sich 1,8 Kilometer weit den Strom bis zur Johanniterbrücke hinunter treiben lassen. Auch das Wetter spielte mit, der Rhein hatte eine Temperatur von über 22 Grad.
Bloss nichts an den Körper anbinden
Ausser ein paar Schürfwunden, die es immer gebe, sei der Anlass ohne Probleme verlaufen, erklärte der Organisator Christian Senn auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Zu brenzligen Situationen komme es beim Rheinschwimmen jedoch immer wieder, sagt Senn gegenüber Baseljetzt. Meist dann, wenn die Schwimmenden eine Schwimmhilfe an ihren Körper binden. «Vor einigen Jahren hat sich eine Person eine Tasche an den Körper gebunden und kam mit einer Boje in Kontakt. Plötzlich war der Körper auf der einen, und die Tasche auf der anderen Seite der Boje», erinnert sich Senn. Die Feuerwehr habe die Person dann retten müssen.
Den Wickelfisch kann man auch mieten
Der Traditionsanlass zog auch dieses Jahr ein paar Tausend Menschen an. «Das Rheinschwimmen hat eine noch grössere Bedeutung als noch vor ein paar Jahren», sagt Christoph Bosshardt, Marketingleiter von Basel Tourismus. Das aufgewertete Rheinbord habe dazu beigetragen, dass die Beliebtheit weiter gestiegen sei. «Neu vermieten wir auch Wickelfische, das ist ein Riesenerfolg», sagt Bosshardt.

Krebsliga untersuchte fleissig Muttermale
Lange Schlangen gab es vor dem Muttermal-Check am Rheinbord. Dieser wird dieses Jahr beim Rheinschwimmen gratis angeboten. «Ich war eine halbe Stunde im Zelt und habe etwa 40 Leute untersucht», sagt Andreas W. Arnold, Präsident dermatologische Gesellschaft Basel. Jenen, die es heute nicht zum Gratis-Check am Rhein geschafft haben, rät er: «Wenn sich ein Muttermal verändert, sollte man es zeigen und wer besonders viele hat, sollte regelmässig beim Arzt vorbeischauen», sagt Arnold.

Vor Hautkrebs schützen könne man sich mit Sonnencreme, sagt der Dermatologe. Hier sollte man einen angemessenen Faktor, also am besten 50+ auftragen.
Die Hautkrebs-Rate in der Schweiz ist hoch. Konkret erhielten im letzten Jahr rund 3100 Menschen die Diagnose schwarzer Hautkrebs. Diese Zahl sei eindrücklich, sagt Michèle Leuenberger-Morf, Geschäftsführerin Krebsliga beider Basel. Weshalb die Zahlen in der Schweiz so hoch seien, wisse man aber nicht genau. «Die Schweizer sind in der Freizeit sehr gerne draussen in den Bergen, in der Natur und im Schnee», sagt Leuenberger-Morf. Dort sei die Sonneneinstrahlung besonders hoch. Dies könne eine mögliche Erklärung sein.
Die Dermatologische Gesellschaft hat extra fürs Rheinschwimmen mehrere Ärztinnen und Ärzte aufgeboten, welche unentgeltlich die Muttermale untersuchen. «Wir möchten die Menschen unbedingt sensibilisieren.»
Sibel Arslan sorgte für Erfrischung
Auch die Basler Nationalrätin Sibel Arslan war am Rhein unterwegs. Weniger fürs Schwimmen, mehr für den Wahlkampf. Für die Baslerinnen und Basler verteilte sie Wassermelone und sorgte so für etwas Abkühlung.

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